Der Planet Venus ist zur Zeit schwierig von uns aus zu beobachten. Die morgendliche Ekliptik steht sehr flach über dem Horizont. Dabei überstrahlt die Morgendämmerung uns auch das Treffen mit ihr und Merkur, Mars und Jupiter. Ähnlich hell wie Venus ist auch die ISS - ich wagte einen Versuch sie am Tage aufzuspüren. Das anvisierte Bild von Venus gelang mir auf Anhieb. Sie ist sehr einfach über ihre Stellung, die Montierung des Teleskops und im Sucher zu finden. Da die Montierung und der Motor die langsame Bewegung kompensieren steht auch die Venus im Teleskop und ist angenehm zu beobachten. Sie zeigt ein fast rundes Scheibchen, das nur noch 11" groß ist. Ihre Entfernung beträgt etwa 230 Millionen km - sie ist uns also weiter als die Sonne entfernt.

Anders die ISS: sie hat zwar eine ähnliche Helligkeit wie Venus, nimmt aber (falls sie uns nahe mit etwa 400 km Distanz überfliegt) eine Bahn von West nach Ost über den Zenit. Dabei braucht sie nur wenige Minuten, um über den ganzen Himmel zu ziehen. Mit den Bahndaten lässt sich berechnen, wann die ISS wo steht, oder besser: wo sie schnell ihre Bahn zieht. Zwei mal gelang es mir auch sie durch den Sucher huschen zu sehen. Aber eine visuelle Nachführung mit dem Sucher des Teleskops war leider nicht möglich.

So machte ich ein Bild von einem entfernten Flugzeug. Diese haben einen entscheidenden Vorteil bei der "Verfolgung": der Kondensstreifen weist den Weg zum Ziel...