Supernova in NGC 6946 (aktualisiert um visuelle Beobachtung)
In der Nacht auf den 27.5. konnte ich den explodierenden Stern auch visuell in einem 10"-Dobson beobachten. Dabei war die Lichtglocke des Rhein-Main Großraumes zwar hinderlich, aber machte eine Sichtung nicht unmöglich. Mit einer Helligkeit von 13 mag lag sie noch gut in meiner Reichweite und es ist schon etwas besonderes, ein Einzelobjekt auf eine Entfernung von über 20 Mio Lichtjahren beobachten zu können.
Eine Supernova-Explosion in der Nachbarschaft unserer Sonne - sagen wir einmal in den nächsten 200 Lichtjahren - würde für Leben auf unserer Erde eine gefährliche Sache. Der explodierende Stern in NGC 6946 wäre dann fast eine Million mal heller und statt sanften 13 mag würde er uns wesentlich heller als der Vollmond leuchten. Viel gefährlicher wäre aber für uns die Gamma- und Röntgen-Strahlung, die auch von einem solchen Ereignis ausgeht.
Sind wir also froh, dass NGC 6946 gute 20 Millionen Lichtjahre von uns weg ist und damit sind wir auf der sicheren Seite. Aber nicht nur mit dem explodierenden Stern macht die Galaxie einen guten Eindruck. Auf einer "tiefen" Aufnahme aus dem letzten Jahr sind viele Sternentstehungsgebiete blauer Sternenhaufen zu erkennen. Ebenso leutchten ganze Reihen von roten Wasserstoffwolken entlang der Spiralarme.
"Zur Zeit" - oder besser vor 20 Millionen Jahren, denn wir schauen ja in die Vergangenheit von NGC 6946 - entstanden viele Sterne in ihr. Einige müssen Riesensterne gewesen sein, die besonders verschwenderisch mit ihrem Energiebrennstoff dem Wasserstoff und Helium umgehen und die so relativ schnell (innerhalb von Millionen von Jahren) explodieren. Und die können wir dann aus sicherer Distanz als Supernova-Ereignisse beobachten.