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Aktuelles

Astronom(ie) auf Gottsuche (aktualisierte Bilder)

Am Wochenende vom 19.-21.5.17 trafen sich 20 Teilnehmer in unserem Gästehaus zum Thema "Astronomie auf Gottsuche“. Aus ganz Deutschland fand sich eine sehr interessierte und aufgeschlossene Gruppe, die viele ihrer Fragen einbrachte und die wir im Laufe der gemeinsamen Tage betrachten und besprechen konnten. Die Leitung hatten, wie in den vorangegangenen Kursen Uwe Schultheiß und P. Christoph.

Aufgrund der meist gegensätzlich betrachteten Bereiche von Naturwissenschaft und Glaube konnte zunächst jeder Teilnehmer seinen Standort zwischen oder in Verbindung der beiden bestimmen. Nach dem Kurstitel gingen wir dann in Schritten vor, die sich immer wieder auf die eine oder andere Seite stellten. Einmal waren wir im Bereich der Astronomie unterwegs, dann im Bereich des Glaubens. Immer wieder suchten wir nach den Verbindungslinien des je anderen Bereiches menschlicher Erkenntnis.

Ausgangspunkt dabei war die Faszination des Sternenhimmels, die begeistert durch die Bilder des Sternenhimmels aufgrund astronomischer Aufnahmen von P. Christoph vermittelt werden konnte. Uwe Schultheiß schloss daran die Vorgehensweise naturwissenschaftlicher Forschung an: Objektivität, das Sammeln von Daten, das Aufbereiten, Sortieren und ein System bringen, die Theoriebildung und dann die anschließende Verifizierung oder besser Falsifizierung gefundener Naturgesetze und der dazu gehörigen Hypothesen.

Am Samstagmorgen stand zunächst die „Methode" des Glaubens im Vordergrund: notwendige Subjektivität aufgrund des Beziehungsgeschehens, gläubige Traditionen und die Heilige Schrift (Bibel), das Mitteilen von Erfahrungen und das Gespräch mit anderen Gläubigen, Intersubjektivität als ein objektives Korrektiv, Offenbarung ist im Christentum offen und nicht abgeschlossen. 

Uwe Schultheiß brachte dann die Möglichkeiten und die Grenzen unserer Wahrnehmung ins Spiel. Das Zeichnen eines Steines ließ jeden selbst erfahren, wie schwierig Wahrnehmung ist und wie subjektiv die Ergebnisse der je eigenen Darstellung war. Dabei spielte die eigenen Perspektive eine große Rolle. Optische Täuschungen und ihre Macht zeigten die Komplexität menschlicher Wahrheitsfindung auf.

Danach blickten wir auf die moderne Kosmologie und das Standardmodell des expandierenden Weltalls mit kalter, dunkler Materie und der expansiv wirkenden dunklen Energie. Viele Fragen bzgl. des Raumes, der Zeit, des Davor und Dahinter standen im Raum und konnten nicht alle bis zum Ende diskutiert werden. Dabei kamen auch unsere Gottesbilder und die Frage nach der Schöpfung ins Spiel.

In der Mittagspause stellte Uwe Schultheiß seinen Refraktor und die parallaktische Montierung allen Interessierten vor. Die Genauigkeit und Detailfülle der einige hundert Meter entfernten Bäume, Schornsteine und Antennen, faszinierten schon am Taghimmel alle Beobachter.

Die Entwicklung des Kosmos und die Schritte der physikalischen, chemischen und biologischen Evolution standen nach der Kaffeepause im Mittelpunkt. Die Frage nach der Schöpfungsgeschichte und der Bibel blieb nicht aus. Deshalb war der konsequent nächste Schritt, sich verschiedenen Schöpfungserzählungen zu widmen. Zunächst einzeln meditiert wurden dann in Kleingruppen die Erkenntnisse miteinander geteilt. Dabei wurde die Verschiedenheit von naturwissenschaftlicher und gläubiger Erkenntnis deutlich. Beide widersprechen sich selten, da sie Antworten auf ganz unterschiedliche menschliche Fragen geben wollen.
Am Samstagabend, beginnend nach Sonnenuntergang, haben wir an vier Teleskopen mit den Teilnehmern beobachtet - bis an den Rand der astronomischen Morgendämmerung! 

Jupiter mit seinen Mondspielen war ein ständiger Begleiter und faszinierte die Teilnehmer besonders. „Da kann man ja richtig die Bewegung am Jupiter und dem Mondschatten bzw. Monden sehen!“, waren die Kommentare. Das „ah" und „oh“ war auch immer wieder bei Sternhaufen, Galaxien oder anderen Nebeln zu hören. Angaben von den Distanzen zu den Objekten wurden immer wieder erfragt und gaben Grund zum Staunen. Der tiefstehende Saturn mit seinem Ringsystem, an dem sogar die Cassini-Teilung wahrgenommen wurde, war ein würdiger Schlusspunkt.

Insgesamt war der Kurs sehr intensiv und erfüllend. Gerade der Austausch über astronomische Themen, über den grundsätzlich andersartigen Zugang des Glaubens und der Bibel waren erfrischend und gegenseitig erhellend. Manche Fragen blieben auch offen. Am Ende stand die nochmalige Frage nach dem jetzigen Standpunkt von Astronomie, Glaube und deren Verbindung. Die „Standpunkte“ der Teilnehmerinnen befanden sich nun näher im Bereich einer Verbindung der beiden Erkenntnisweisen unserer einen Wirklichkeit, die uns umgibt. In jedem Fall hatte sich am Ende unseres Wochenendes die Verbindung von Astronomie und Glaube mehr vertieft und Berührungspunkte waren für alle besser erkennbar, die den Weg miteinander gegangen waren.

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