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Aktuelles

Spuren des Menschen am Himmel

Eigentlich sind sie für den Astronomen nichts als Störenfriede: Flugzeuge und Satelliten am nächtilichen Himmel. Am Abend des 22.2.2013 um 19.45 Uhr Ortszeit zog die Internationale Raumstation über das Priorat Schuyler hinweg. Eine Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Immer wieder sind nicht nur blinkende Flugzeuge am klaren Sternenhimmel zu sehen, sondern auch Objekte, die nicht mit ihren Scheinwerfern Licht erzeugen, sondern das Licht der Sonne reflektieren. Es sind so etwas wie kleine Monde, die ihre Bahn um die Erde ziehen: es sind die von uns Menschen gemachte Satelliten.

Der größte unter ihnen ist zur Zeit die Internationale Raumstation (ISS). Sie kann immer wieder einmal in der Dämmerung oder in der frühen Nacht gesehen werden, wenn sie ihre Bahn von West nach Ost über den Himmel zieht. Dabei kann sie fast so hell wie die Venus werden und wird dabei zu einem auffälligen Objekt. Doch dann, irgendwo im östlichen Bereich des Himmels verblasst sie nach und nach und verschwindet mitten am Himmel. Im ersten Bild zog die ISS ihre Bahn über der Kapelle unseres Klosters in Schuyler / Nebraska von West nach Ost am Polarstern vorbei und verblasste dann nach und nach.

Aber nicht nur die ISS kann als helles Objekt gesehen werden. Es gibt eine ganze Klasse von Satelliten, sogeannte Iridium-Satelliten, die für einige Sekunden noch wesentlich heller werden können. Während meines Aufenthaltes in Splendora / Texas konnte ich das zweite Bild aufnehmen, einen besonderen hellen Überflug eines Iridium-Satelliten am Abend des 2.2.2013, 19.02 Uhr Ortszeit. Solche Ereignisse werde Iridium-Flares genannt - auch wenn dahinter kein "Ausbruch" eines Sternes steht. Viel mehr ist eine Drehung des Satelliten und seiner Solar-Zellen. Dabei spiegelt die Glasoberfläche der Sonnenzellen das Licht der Sonne auf einen sehr eng begrenzten Raum auf die Erde und erscheint dadurch für einen Moment sehr, sehr hell - vor allem am nächtlichen Himmel.

Informationen darüber, wo, wann welche Satelliten zu sehen sind, kann über die Seite "Heavens-Above" abgerufen werden. Nach der Eingabe des irdischen Standortes (sehr wichtig, da die Satelliten in einer relativ geringen Entfernung ihre Bahn über die Erde ziehen) und der Zeitzone können entweder einzelne Objekte oder die gerade sichtbaren Objekte abgerufen werden. Im zweiten Bild ist zum Beispiel eine weitere Spur zu erkennen: sie geht von der rechten oberen Ecke nach unten in die Mitte. Es handelte sich dabei um eine russiche Raketenstufe des Typs Cosmos 1452 - die Helligkeit lag mit 4 mag weit unter dem des Iridiumflares. Erkennbar ist die Raketestufe auch an ihrer wechselnden Helligkeit, da sie in etwas mehr als tausend Kilometer Entfernung um die Erde taumelt. Im Grunde ist die Raketenstufe nichts anderes als ein großes Stück Weltraumschrott.
Darüber hinaus bietet die Seite auch aktuelle Informationen über Kometen oder Asteroiden.
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