Nostalgie... und ein Himmeljäger: Orion
Vor über 30 Jahren begann ich mit der Beobachtung der Sterne mit einem 60 mm Linsen-Teleskop und einer einfachen Montierung. Durch Zufall stand mir wieder ein solches Teleskop zur Verfügung... Nachdem mir in Houston ein ETX90 zulief, kramten hier meine Brüder in Schuyler / NE ihr Teleskop aus einem Fitnessraum: ein 60 / 910 mm "Jason"-Refraktor, Made in Japan auf einer mir sehr vertrauten Alu-Spritzgußmontierung (siehe Bild).
Das Objektiv ist zweilinsig und etwas farbig. Die Monti ist so wackelig wie die meinige auf der mein 4,5" Newton-Spiegel vor über 30 Jahren thronte und der Sucher ist ein Klappspiegel, der in den Strahlengang gebracht wird, um bei 10x Vergrößerung und einem Fadenkreuz Objekte einzustellen - genial! Einziger Luxus, den ich mir gegönnt habe (siehe Bild): ich habe mein 1 1/4" Winkelprisma nebst einem wohl überdimensionierten Baader Zoom-Okular (mit reichlich Pflaster) angebracht.
Hinter dem ganzen Equipment kam schnell das Feeling von vor 30 Jahren auf: "wo ist das Objekt? ... ach, da ist Jupiter! ... endlich im Okular!", ... wackel, wackel, ... dreh, ... jetzt!
Einstellen per Hand, quasi im Blindflug, ich staune über mich selbst, ich kann es noch!
Aber dann: wo ist der Fokus??? Hm, da isser! Und tatsächlich Jupi mit seinen Monden und Bändern präsentiert sich mir mit einem leichten blauen und roten Farbsaum. Dann fuhr ich bekannte Sternhaufen an, wovon die Plejaden einerseits, sowie H und Chi im Perseus - und andererseits M44 richtig glänzen. Dann M46 / M47 im Großen Hund. Nix war im Sucher zu sehen, aber halt: da sind sie! überraschend deutlich zu sehen der "Doppelhaufen" in Einzelsternen aufgelöst. Ganz übermütig traute ich mich an M65 /66 im Löwen - aber mehr als: "da ist was, an der richtigen Stelle, hm, es könnte sein..." war nicht zu sehen. Und ich bekam langsam eine Genickstarre vom Einstellen und von der Kälte (auch wenn es nur so -5°C hatte).
Der Mond am Morgenhimmel ist natürlich der Bringer, der auch meinem amerikanischen Bruder ein "Wow" entlockte. Saturn in der Dämmerung ist immerhin eindeutig mit einem klaren Ring bestückt, wenn auch tiefere Einzelheiten nicht zu sehen sind.
Um dann ganz in Nostalgik zu schwelgen habe ich noch gestern die Canon 1000 Da an die Gegengewichtsstange geschraubt. Über 15 lange Minuten habe ich von Hand nachgeführt mit dem ständigen Blick ins Okular und einem Dreh im 3 Sekunden Takt. Ich finde alleine dafür gehört mir ein APOD verliehen!
Bevor Orion an der Hauskante verschwand (die habe ich noch scharf von einem der letzten Bilder reingepfriemelt) habe ich ihn mit 35 mm bei f/5,6 abgelichtet. Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet als Grenzgröße 12m,5. Aber das war mit dem Stand der Technik vor dreißig Jahren auf keinen Fall zu machen! Die ersten Bilder bei 35 mm, 10 Minuten von Hand nachgeführt auf Ektachrome - die zeigten doch noch wesentlich weniger. Und wie war ich stolz auf die Abzüge, als ich sie in der Apotheke abholte...
Das Objektiv ist zweilinsig und etwas farbig. Die Monti ist so wackelig wie die meinige auf der mein 4,5" Newton-Spiegel vor über 30 Jahren thronte und der Sucher ist ein Klappspiegel, der in den Strahlengang gebracht wird, um bei 10x Vergrößerung und einem Fadenkreuz Objekte einzustellen - genial! Einziger Luxus, den ich mir gegönnt habe (siehe Bild): ich habe mein 1 1/4" Winkelprisma nebst einem wohl überdimensionierten Baader Zoom-Okular (mit reichlich Pflaster) angebracht.
Hinter dem ganzen Equipment kam schnell das Feeling von vor 30 Jahren auf: "wo ist das Objekt? ... ach, da ist Jupiter! ... endlich im Okular!", ... wackel, wackel, ... dreh, ... jetzt!
Einstellen per Hand, quasi im Blindflug, ich staune über mich selbst, ich kann es noch!
Aber dann: wo ist der Fokus??? Hm, da isser! Und tatsächlich Jupi mit seinen Monden und Bändern präsentiert sich mir mit einem leichten blauen und roten Farbsaum. Dann fuhr ich bekannte Sternhaufen an, wovon die Plejaden einerseits, sowie H und Chi im Perseus - und andererseits M44 richtig glänzen. Dann M46 / M47 im Großen Hund. Nix war im Sucher zu sehen, aber halt: da sind sie! überraschend deutlich zu sehen der "Doppelhaufen" in Einzelsternen aufgelöst. Ganz übermütig traute ich mich an M65 /66 im Löwen - aber mehr als: "da ist was, an der richtigen Stelle, hm, es könnte sein..." war nicht zu sehen. Und ich bekam langsam eine Genickstarre vom Einstellen und von der Kälte (auch wenn es nur so -5°C hatte).
Der Mond am Morgenhimmel ist natürlich der Bringer, der auch meinem amerikanischen Bruder ein "Wow" entlockte. Saturn in der Dämmerung ist immerhin eindeutig mit einem klaren Ring bestückt, wenn auch tiefere Einzelheiten nicht zu sehen sind.
Um dann ganz in Nostalgik zu schwelgen habe ich noch gestern die Canon 1000 Da an die Gegengewichtsstange geschraubt. Über 15 lange Minuten habe ich von Hand nachgeführt mit dem ständigen Blick ins Okular und einem Dreh im 3 Sekunden Takt. Ich finde alleine dafür gehört mir ein APOD verliehen!
Bevor Orion an der Hauskante verschwand (die habe ich noch scharf von einem der letzten Bilder reingepfriemelt) habe ich ihn mit 35 mm bei f/5,6 abgelichtet. Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet als Grenzgröße 12m,5. Aber das war mit dem Stand der Technik vor dreißig Jahren auf keinen Fall zu machen! Die ersten Bilder bei 35 mm, 10 Minuten von Hand nachgeführt auf Ektachrome - die zeigten doch noch wesentlich weniger. Und wie war ich stolz auf die Abzüge, als ich sie in der Apotheke abholte...