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Aktuelles

Sonnenobservatorium Goseck

Anfang August hatte ich Gelegenheit am Standort der Kreisgrabenanlage in Goseck zu sein. Durch den Wiederaufbau der Holzpfähle wird das Sonnenobservatorium aus der Jungsteinzeit nach 7000 Jahren wieder lebendig erfahrbar. Der Ort ist aber nicht nur optisch interessant sondern bietet ein ganz eigenes ganzheitliches Erlebnis.

Nach der Entdeckung in den frühen neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts, wurde die Kreisanlage vor etwa 10 Jahren nach den archäologischen Forschungen wieder aufgebaut. Für mich ist die Restaurierung voll und ganz gelungen und macht die fast 60 Meter durchmessende Anlage wieder lebendig. Als ich Anfang August zur Zeit des Sonnenuntergangs in ihr stand, konnte ich die Funktion des Observatoriums mit den Visieröffnungen nachvollziehen.

Ganz eigen war die akustische Wahrnehmung: durch die Stellung im Zentrum eines Kreises, der durch seinen doppelten Aufbau nach außen hin geschlossen ist, befindet man sich automatisch auch in einem akustischen Mittelpunkt der Anlage. Ein lauteres Sprechen und vor allem beim Klatschen in die Hände kann man dadurch sein eigenes Echo hören.

Gut erklärt wurde die Geschichte der Entdeckung, Ausgrabung und der Bedeutung der Anlage in einem Inforzentrum im Schloss Goseck. Zwar sind es nur vier Räume, aber die Information die dort geboten wird ist sehr vielseitig und sehr gut aufbereitet - auch für Kinder! Die Steinzeit wird von ihrer Kultur, ihrem Alltag bis hin zu ihrem Sternenhimmel (!) nachvollziehbar. Dass das Kreuz des Südens in der Jungsteinzeit an unserem "nördlichen" Nachthimmel stand, ist sicher nicht jedem geläufig.

Vom Sonnenobservatorium in Goseck gibt es keine direkte Verbindung zur Himmelsscheibe von Nebra, die nur einige Kilometer entfernt gefunden wurde. Allenfalls astronomische Daten lassen sich miteinander verbinden, die die exakte Bauweise und Funktionalität der beiden archäologischen Funde bestätigt.

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