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Aktuelles

Optische Pulsation des Krebsnebelpulsars gemessen (1)

Der Krebsnebel beherbergt in seinem Zentrum ein exotisches Objekt: ein Neutronenstern, der einen Durchmesser von etwa 30 km hat, sich 30 mal in der Sekunde um die eigene Achse dreht und dabei dennoch die zweifache (!) Sonnenmasse besitzt. Er sendet seine Energie hauptsächlich als Radiopulse aus, die 1969 entdeckt wurden, weshalb diese Klasse von Objekten auch Pulsare heißen. Als einer der wenigen Pulsare ist er auch optisch zu beobachten und sendet periodische Lichtblitze aus. Seit einigen Jahren beschäftigte mich die Frage, ob ich diese Lichtblitze auch mit meinem Teleskop aufnehmen und messen kann...

Dabei hatte ich mir verschiedene Techniken überlegt: Da eine Kamera mit nur 5 ms Belichtungszeit nicht empfindlich genug für ein 16 mag Objekt ist (das ist ca. 10.000 mal lichtschwächer als das, was wir mit bloßem Auge sehen können), überlegte ich zunächst die Nachführung des Teleskops bei einer Belichtung abzuschalten (Stern-drift-Methode). Dabei verziehen sich die Sterne zu Strichspuren mit genau definierter Länge über die Zeit. Dann wären nur noch die Pulsationsdauer des Pulsars der einzelne Abschnitte zu überlagern und die Pulsation müsste hervor treten. - Wenn da nicht der Nebel rings um den Pulsar wäre und auch noch ziemlich helle Sterne im Weg liegen, die alle Signale des Pulsars hoffnungslos überlagerten. Diese Methode war es also nicht.

Dann hatte ich neuerdings eine Planetenkamera, die im Millisekundenbereich Bilder machen konnte. Aber auch das schied aus, da die Periode des Pulsars mit 33,741 ms einerseits zu krumm war - die einzelnen Belichtungen und das Pulsieren des Neutronensternes wären auseinander gelaufen. Und da meine Kamera keine Kühlmöglichkeit hat, wäre wahrscheinlich das Signal bei 5 Millisekunden Belichtungszeit (es sind ja nur 16 mag!) hoffnungslos im Rauschen der Kamera ertrunken.

Als ich bei einem Besuch eines physikalischen Labors ein sogenanntes Chopper-Rad mit Lochblende sah, kam mir die Idee einer offenen Kamera mit längerer Belichtungszeit und einer drehenden Lochblende vor der Kamera, die ziemlich genau im Rythmus des Pulsars die Kamera zum Pulsar öffnen und wieder schließen würde. Nach kurzer Recherche im Internet fand ich sogar einen Hinweis auf einen visuellen Versuch mit dieser Technik und einem größeren Teleskop. Das war also durchaus ein Weg, den ich weiter verfolgen konnte...

(Fortsetzung folgt)

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