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Messier 106 - eine alte Bekannte

M106 ist für mich eine gute alte bekannte Galaxie, die es sich immer wieder lohnt einmal aufzusuchen. Durch ihr interessantes Aussehen ist sie für mich immer wieder ein guter Test für die Güte und Durchsichtigkeit der Atmosphäre: sind die Details gut zu sehen, dann ist auch die Nacht gut. Dann können auch schwächere Objekte gesucht und vielleicht auch gefunden werden.

Fotografisch bescherte mir M106 vor sieben Jahren einen Durchbruch in der Güte meiner Astronomieaufnahmen. Mit einer Belichtung von fast vier Stunden gelang mir damals ein attraktives Bild der Galaxie. Deshalb brauchte es diesmal eine etwas längere Belichtungszeit, so viel war klar!
Die langen Nächte um den Jahreswechsel waren ideal dafür. Hinzu kam auch die ideale Bahn der Galaxie am Nachthimmel: ab Mitternacht war sie hoch genug, um eine Belichtungsserie zu beginnen und bevor das Teleskop an der Säule anschlug, konnte ich sie gegen Morgen beenden. So kamen an meinen beiden Fernrohren und Kameras am 30.12.16 über zehn Stunden Belichtungszeit in einer Nacht zusammen.

Das fertige Bild zeigt M106 in ihrer ganzen Pracht: in der Mitte zeigt sich der zentrale Balken und auch die beiden großen sprialförmigen Arme. Die Scheibe der Galaxie selbst ist von vielen, chaotisch angeordneten Dunkelwolken durchzogen. Der Halo der Galaxienscheibe ist noch weit um den helleren Bereich zu erkennen und zeigt selbst einen Ring aus jungen Sternhaufen. Durch sie hindurch kann man auf weit entfernte Galaxien schauen, die in bis zu 100-facher Entfernung stehen. Die Distanz zu Messier 106 wird mit 24 Millionen Lichtjahren angegeben.

Neben M106 ist rechts oben NGC 4248 zu finden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit ihr zusammenhängt, da die Entfernungen zueinander passen. Noch weiter nach rechts sind NGC 4231 und NGC 4232 zu sehen, die gleich 330 Millionen Lichtjahre entfernt sind. In einer ähnlichen Entfernung steht auch NGC 4226 ganz rechts unten in der Bildecke. Zu UGC 07356 fand ich in der NED Datenbank eine ähnliche Entfernung, wie M106 - demnach wäre sie eine begleitende Zwerggalaxie von M106.
Daneben sind noch zwei weit entfernte Galaxienhaufen im Bild und freilich tummeln sich eine ganze Anzahl von Quasaren mit Lichtlaufzeiten von einigen bis 11 Milliarden Jahren.

Mit ihrem Durchmesser von 135.000 Lichtjahren ist Messier nicht nur eine der schönsten Galaxien, sondern auch eine große Spiralgalaxie.
Würde sie in der Entfernung von M31 stehen, dann könnte sie ihr sicher das Wasser reichen!
Sie ist im Sternbild der Jagdhunde zu finden. Die Zuordnung zu einer bestimmten Galaxiengruppe ist unsicher. Sie ist schon in einem Feldstecher zu finden - wenn man weiß, wo sie zu finden ist. In mittleren Teleskopen werden ihre Strukturen schon deutlich, vorausgesetzt, dass eine gute Durchsicht herrscht.

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