IC 1805 - ein kosmisches Gemälde
IC 1805 ist dabei das Zentrum des Herznebels. Die Spitze des Herzens, NGC 896, hatte ich erst vor einigen Wochen aufgenommen und ins Bild gebracht. Mit einer kürzeren Brennweite von etwa 300 mm lässt sich der Herznebel insgesamt in ein Bild fassen.
Besonders auffällig im Bildfeld sind, neben roten Wasserstoffwolken, die zahlreichen hellen, blauen Sterne. Sie gehören zu einem lockeren, offenen Sternhaufen, der in den letzten Jahrmillionen schon aus dem Nebel entstanden ist. Die Katalogbezeichnungen sind unterschiedlich: Melotte 15, Collinder 26, Raab 11 und IC 1805.
In den riesigen "Säulen" aus rotem Wasserstoff, rechts der Bildmitte, ist derzeit die Bildung neuer Sterne voll im Gange. Dies geschieht im Verborgenen, hinter einer im visuellen Bereich undurchlässigen Gas- und Staubnebelwand. Mit speziellen Infrarot-Teleskopen kann man allerdings hinter den Schleier sehen und die neu entstehenden Sterne beobachten.
Auf der linken Seite überlagern Gas- und Staubwolken das dahinter liegende rote Wasserstoffgas und gibt ihm seine ganz eigene Schattierung mit. Auch hier verdichtet sich das interstellare Gas unserer Galaxie zu neuen Sternen, die in einigen Jahrmillionen erst sichtbar leuchten werden.
Der ganze Nebelkomplex soll 50 Sonnenmassen haben und im sogenannten Perseus-Arm unserer Milchstraße liegen. Damit würde der gesamte Nebelkomplex ca. 7.500 Lichtjahre von der Erde entfernt liegen.
Zu meiner Überraschung fand ich auf den Aufnahmen Ende Oktober immerhin drei Asteroiden in ungewöhnlich hoher Deklination. Eher ungewöhnliche "Fundstücke" weit ab der scheinbaren Sonnenbahn, der sogenannten Ekliptik.