M78 eine große Nebelregion im Orion
Als Charles Messier im Jahre 1780 nach Pierre Mechain M 78 beobachtete war für ihn sicherlich sein eigenes Kerngebiet im Hintergrund gestanden: die Entdeckung, Beobachtung und Bahnbestimmung von Kometen. M78 macht in einem kleinen Teleskop durchaus den Eindruck eines Kometen, auch wenn sich zwei auffällige Sterne in ihm befinden. Ein schwaches Leuchten um zwei Sterne lassen sich ausmachen. So sah ich ihn auch selbst mit meinen ersten Teleskopen. Mit einem größeren Instrument lässt sich in einer transparenten Nacht aber die ganze Ausdehnung des Nebelkomplexes erahnen. An M78 lässt sich leicht die Durchsicht einer Nacht testen. Oder besser, man nimmt eine Kamera an die Hand und belichtet über einige Stunden bei einer mittleren Brennweite.
M78 gehört zum Komplex der "Orion molecular cloud", die sich etwa 1.500 Lichtjahre von uns entfernt befindet. Viele junge und veränderliche Sterne befinden sich in dieser Wolke aus Gas und Staub. Sie sind gerade dabei sich zusammen zu ziehen, um den nötigen Druck und die Temperatur für eine Kernfusion zu erreichen - erst dann sind sie Sterne im eigentlichen Sinne: wenn die Energie, die sie in den Weltraum abstrahlen, in ihrem Inneren durch thermonukleare Prozesse entsteht.
Die Gas- und Staubwolken reflektieren rund um die beiden hellen Sterne HD 38563A/B das blaue Spektrum dieser Sterne. M78 zählt damit zu den Reflektionsnebeln. Der nördliche NGC 2071 ist kein getrenntes Objekt, sondern auch Teil der großen Gas- und Molekülwolke im Orion. Nur die Dunkelnebel lassen ihn getrennt von M78 erscheinen.