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Komet Giacobini-Zinner hell am Nachthimmel

Zur rechten Zeit leuchtete am Nachthimmel ein hellerer Komet auf: er ist nach den beiden Astronomen Michel Giacobinin und Ernst Zinner benannt. Giacobini hatte den Kometen im Jahre 1900 entdeckt und zehn Jahre später wurde er von Ernst Zinner "wieder entdeckt" und seine Identität mit der alten Beobachtung erkannt. Es handelt sich bei ihm um einen sogenannten kurzperiodischen Kometen, da seine Umlaufzeit um die Sonne nur etwa sechseinhalb Jahre beträgt. Sein Erscheinen am Himmel war also "mit Ansage".

Derzeit bewegt sich der Komet hoch an unserem Nachthimmel im Grenzbereich der Sternbilder Kassiopeia / Perseus und Giraffe. Er ist damit die ganze Nacht von Deutschland aus zu beobachten. Mittlerweile ist er so hell, dass er sogar mit einem kleineren Fernglas gefunden werden kann. Sternkarten mit denen der Komet aufgefunden werden kann ist unter kometeninfo.de zu finden.

Mitte August konnte er schon neben den Sternschnuppen der Perseiden und Aquariden mit einem Teleskop beobachtet werden, als er noch nicht so hell und sein Schweif auch nicht so ausgeprägt war. Anfang der Woche gelang am frühen Morgen des 20.8.2018 eine gute Aufnahme, die den Kometen mit einem stattlich entwickelten Schweif zeigt. Am Kopf des Kometen zeigt sich seine "Koma" (die Haare des Kometen, deshalb heißen sie wörtlich übersetzt "Haarsterne"). Der innerste Teil davon ist in der farbigen Darstellung überstrahlt. Sie zeigt mehr die feinen, schwachen Details.

Deshalb ist unter "weitere Bilder" eine Darstellung angefügt, die stärker die hellen Details zum Zuge kommen läßt. Dabei offenbart sich, dass die innere Koma von Giacobini-Zinner in eine andere Richtung als der Schweif zeigt. Ein Vergleich einer Zeichnung von Uwe Schultheiß zusammen mit der fotografischen Abbildung läßt den Sachverhalt deutlich hervortreten. Dies kann zum einen durch perspektivische Effekte hervorgerufen werden, - es könnte auch ein Hinweis auf die Rotation des Kometen sein. Weitere Beobachtungen können dies klären.

Bis Anfang September wird seine Helligkeit weiter zunehmen. Es wird spannend sein, seine Bahn im Fuhrmann, Stier, Zwilling vorbei an helleren Sternhaufen zu verfolgen. Es könnten sich einige schöne Konstellationen ergeben, die schon im Feldstecher oder auch in einem kleineren Teleskop zu verfolgen sind. Wichtig ist dabei, das Bildfeld nicht zu klein zu wählen! Es sollte mindestens viermal dem Monddurchmesser, also 2° betragen.

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