Komet C/2023 P1 (Nishimura)
Der Amateuerastronom Nishimura entdeckte Mitte August einen Kometen, der sehr schnell an Helligkeit gewann. Anfang September konnte er sehr gut in der Klostersternwarte in Münsterschwarzach am Morgenhimmel beobachtet werden. Allerdings musste man schnell sein...
... da der Komet erst in der Morgendämmerung aufging und die Sonne langsam aber sicher den Himmel so weit erhellte, dass der Komet nach und nach verblasste. Am 4. und 5. September hatten wir Glück am Osthimmel, der völlig klar und ohne Wolken war. Damit konnten wunderschöne Bilder vom Kometen C/2023 P1 gewonnen werden.
Am 4.9. wurde ein sogenannter Schweif-Abriss mit einer 203 mm / 290 mm Schmidt-Kamera in ihrem weiten Bildfeld von über 4° in der Diagonale dokumentiert. Durch den chaotischen Sonnenwind (geladene Teilchen, die von der Sonne ausgehen) wurde der Schweif des Kometen, der selbst aus Gas und geladenen Teilchen besteht, regelrecht durcheinander gewirbelt und verlor dadurch den Kontakt zueinander, wie es manchmal auch bei einer Rauchfahne auf der Erde geschehen kann. Allerdings ist unsere Atmosphäre etwas ganz anderes als das Hochvakuum des interplanetarischen Raumes!
Am 5.9. wuchs der Schweif des Kometen über 3° an. Verschiedene Gasausbrüche auf dem Kometen ließen gleich mehrere Schweifansätze entstehen und sichtbar werden. Der Kopf des Kometen mit seiner grünen Farbe und seiner kompakten Koma blieb dabei gleich (siehe Bild ganz oben). In jedem Fall ein besonderer Komet!
Die Hoffnung auf eine Abendsichtbarkeit in der Klostersternwarte hat sich leider nicht bestätigt. Andere Astronomen und erfahrene Fotografen konnten ihn allerdings in der hellen Abenddämmerung fotografieren als gelblichen Kometen mit kleinem Schweif. In jedem Fall hat der Komet das Perihel um die Sonne überlebt und ist nicht zerbrochen, wie manche prognostizierten.
Leider beträgt seine geschätzte Umlaufzeit 435 Jahre, sodass wir ihn nicht wieder sehen werden.