Ein klarer Himmel im Juni - Grundlage für eine gute Sonnenbeobachtung und das bei warmen Lufttemperaturen. Aber nicht nur das Wetter und unsere irdische Atmosphäre half mit einer guten Ruhe der Luft, auch unser Tagesgestirn spielte eine besondere und gelungene Rolle am Vormittag des 12. Juni...

Der Sonnenball zeigte sich schon im sichtbaren Licht übersät mit vielen kleinen Sonnenflecken, die in lockeren Gruppen zusammen standen. Darüber hinaus war eine differenzierte Helligkeit über die großen Flächen auf der Sonne auszumachen. Da dachte ich mir, hm, da könnte was im Licht des Wasserstoff (H-alpha) gehen.

Damit kam ein sogenanntes H-alpha Teleskop (PST) zum Einsatz. Und auch mit diesem Gerät zeigte sich eine Fülle von Details an Hell-Dunkel-Strukturen, Brücken von dunkleren Verbindungen auf der Sonne, Bereiche mit viel Abwechslung und einige sehr schöne Protuberanzen am Rand der Sonne.

Die Kamera musste her und aus Faulheit fotografierte ich im sichtbaren Licht mit einer Brennweite von 2.100 mm - da war eben noch der ganze Vergrößerungskram mit am Teleskop von der letzten Venusbeobachtung. Ich nahm mir eine größere, aus vielen kleinen Flecken zusammen gesetzte Gruppe vor, die mich besonders reizte.
Dann kam der Wechsel der Kamera an das PST und offenbarte mir im H-alpha Licht noch eine ganze Reihe bislang nicht gesehener Details. Auch die Klarheit der Magnetfelder und die Verworrenheit ihrer Strukturen war am Bildschirm wesentlich besser zu beobachten. Einige Protuberanzen fielen mir auf, die mir mit dem Auge entgangen waren.

Als die ersten Aufnahmen auf der Festplatte waren, kam zu fünft eine befreundete Familie vorbei. Ich montierte die Kamera ab und unseren wir überließen die Teleskope unseren Augen. Das Staunen raunte immer wieder durch meine kleine Hütte und die Begeisterung wuchs von einem wahrgenommen Detail zum nächsten.

Glänzender Abschluss war unser Nachbarplanet Venus, die für eine Beobachtung gerade weit genug am Horizont empor gekommen war...