Ein Komet am Epiphanietag
Leider war für den abendlichen Kometen, 45P Honda-Mrkos-Pajdusakova, der weit unterhalb der Venus stand, ein größeres Gebäude für eine Aufnahme im Wege. Zudem gibt es eine gute Hoffnung auf eine Sichtbarkeit am Morgenhimmel Anfang Februar: dort wird er am Himmel immer höher steigen und leichter zu beobachten sein. Er entfernt sich zwar immer weiter von der Sonne, wird aber dafür näher an die Erde kommen. Eine spannende Sache, was dann mit seiner Helligkeit und seinem Schweif geschieht.
Dafür war der Komet Neowise (C/2016 U1) fast günstig am frühen Osthimmel gestanden. Allerdings hatte auch er ein Problem "im Gepäck": seine Bahn lief steil von Norden nach Süden am Sternhimmel, sodass sich seine Sichtbarkeit rasant verschlechterte. Mit 5" in der Minute ist er ein richtiger Schnelläufer und nicht so einfach zu fotografieren gewesen. Am 5.1.waren noch starke Cirren am Osthimmel, sodass ich ihn nur seinen Ort vermessen konnte. Am 6.1.2017 hatte ich größere technische Probleme mit meinen Kameras, konnte aber dann doch noch meine Farbkamera am Linsenfernrohr zum Arbeiten überreden. Es hatte ja auch nur -16,8° Celsius (die Jupiteraufnahme entstand nachdem die Morgenhelligkeit den Kometen überstrahlt hatte)!
Neowise (C/2016 U1) zeigte sich mit einem gedrungenen Kern und etwas Koma. Seine Helligkeit mit 9 mag lag etws unter meinen Erwartungen. Zunächst habe ich die Bilder nur für die Positionsbestimmung ausgewertet. Doch die Gespräche bei unserem letzten Astrostammtisch ermutigten mich zu einer weiteren Daten- und Bildanalyse. Und siehe da: nach dem Addieren der Bilder auf den Kometenkern wurde plötzlich auch der Schweif auf einer Länge sichtbar, die größer als der scheinbare Monddurchmesser ist.