Da die Bahnen der Galileischen Monde kaum gegenüber der Jupiterbahn geneigt sind, kommt es oft zu Finsternissen auf dem großen Gasplaneten. Am Morgen des 9. August 2022 war es gleich eine doppelte Verfinsterung durch Io und Ganymed.

Schon zu Beginn der Beobachtung um drei Uhr MESZ war der Schatten des größten Mondes des Jupiters (und sogar des ganzen Sonnensystems) auf der Jupiterscheibe zu sehen. Mit 5262 km Durchmesser übertrifft er sogar den Planeten Merkur! Ein Blick auf ein Planetariumsprogramm verhieß die baldige Sichtbarkeit des nächsten Mondschattens: den von Io.

Da die Luftruhe recht gut war und die ersten Aufnahmen auf ein gutes Summenbild Hoffnung machten, blieb ich am Teleskop. Es war eines der ersten Teleskope der Klostersternwarte Münsterschwarzach: ein Celestron 8, das schon an die 30 Jahre alt ist. Neu eingestellt zeigte es beste Abbildungseigenschaften in dieser Nacht. 

Gegen 3:45 MESZ tauchte auch der Schatten des Mondes Io auf der Planetenscheibe auf. Da Io seine Bahn deutlich näher an Jupiter hat, "überholte" er seinen großen Kollegen und die beiden Mondschatten rückten auch auf der Jupiterscheibe immer näher zusammen. Dabei enthüllten sich auch Oberflächendetails auf den Monden selbst, was eine Besonderheit darstellt für die oft so unruhigen Luftverhältnisse in Franken!

Selbstredend ist die sehr gute Qualität der Sichtbarkeit der vielen, vielen Details auf der Oberfläche von Jupiter selbst. Gegen fünf Uhr MESZ verschlechterte sich das Seeing wieder und mit vielen Videos auf der Festplatte begann die Verarbeitung der Tausenden von Bildern zu dem hier gezeigten Gesamtbild.