Jupiter am Abendhimmel – Diese Frage wurde mir in den letzten Wochen des öfteren gestellt. Bei solch hellen Objekten gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: es handelt sich um Venus oder Jupiter. Venus scheidet aus, da sie sich immer in der einer gewissen Nähe zur Sonne zeigt und dazu steht sie derzeit sehr schön am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang. Es bleibt also nur der größte der Planeten übrig: Jupiter.

Der König unter den Planeten zeigte sich in diesem Jahr sehr dynamisch von seiner Gasatmosphäre her. Durch die gerade noch einigermaßen akzeptable Höhe von 30° für fotografische Aufnahmen, konnte ich ihn immer wieder ablichten. Dabei war für mich überraschend, wie dynamisch die Veränderungen in den Wolkenbändern in diesem Jahr gewesen sind.

Neben guten und hoch aufgelösten Bildern der Wolkenformationen des Jupiters waren auch Beobachtungsbedingungen dabei, die eine wirklich gute Abbildung verhinderten. An den verschiedenen Ergebnissen kann man auch sehr schön sehen, was manche Sternfreunde etwas satirisch damit kommentieren, dass der schlechteste Teil ihres Teleskops davor liegt: nämlich in der irdischen Atmosphäre!

Daneben gelangen mir auch Beobachtungen an meinem 10" Dobson Teleskop. Bei diesen Gelegenheiten Ende Mai fertigte ich auch zwei Zeichnungen an. Am 29.5.2017 konnte ich sogar einen doppelten Mond- mit Schattendurchgang vor dem Jupiter verfolgen. Es ist schon etwas besonderes, Zeuge eines solchen astronomischen Schauspiels zu sein, in der sich die Monde nach und nach von der Planetenscheibe und gleichzeitig ihre Schatten über den dagegen riesigen Gasplaneten ziehen.