In den vergangenen Tagen haben immer wieder Wolken Probleme bereitet bei der Beobachtung der Annäherung der beiden hellen Planeten des Himmels störten. Am 30.6.2015 hatten wir beste Bedingungen, um die Konjunktion von Venus und Jupiter zu beobachten.

Wer am Abendhimmel das Schauspiel in den letzten Wochen verfolgt hat, konnte verfolgen, wie Venus ihren Nachbarn Jupiter von Westen her immer weiter einholte. Dabei handelt es sich aber nur um eine scheinbare Bewegung und einen perspektivischen Effekt. Jupiter ist etwa zwölf mal weiter von uns entfernt als Venus!

Reizvoll war für mich die Konjunktion vor den Türmen bzw. Turmkreuzen unserer Abteikirche zu verfolgen und dabei auch die Schnelligkeit der Erddrehung gewahr zu werden. - Die ist ungemein schnell, was uns im Alltag kaum auffällt. Aber wenn man zwei bewegende Sterne über einem Vordergrundmotiv ablichten will, dann ist man ganz schön auf Achse!

Weiter war der Anblick am Teleskop im Okular sehr reizvoll: "rechts unten" die helle, strahlende Venus und "links oben" der schon fast matte Jupiter mit seiner gestreiften Atmosphäre und seinen vier Monden. Die Größe des Venus Scheibchens übertraf Jupiter sogar um Haaresbreite! Auch sehr selten, so etwas zu beobachten!

Eine Konjunktion von Venus und Jupiter ist auch in der Diskussion, wenn es um den Stern von Bethlehem geht. Im Jahr 3 / 2 vor Christus gab es eine sehr enge Begegnung von Venus und Jupiter, sodass sie dem bloßen Auge wie ein Stern erscheinen mussten. Manche Fachleute im amerikanischen Bereich halten diese Theorie für schlüssig. Im europäischen Bereich wird eher die Deutung von Kepler verfolgt, der eine dreifache Konjunktion von Saturn und Jupiter mit einem Vorüberziehen von Mars vorgeschlagen hatte.