Und sie bewegt sich doch! (3)
Und es blieb nicht verschont von Kritik. Astronomische Nachfragen traten ebenso auf, wie bei genaueren historischen Hintergründen, wie bei dem Konflikt um Galilei. Neben viel Zustimmung zu meinem Versuch Astronomie und Glaube zu verbinden waren es diese Fragen, die mich nachdenklich machten: habe ich zu viel an astronomischer Vorbildung bei meinen Lesern erwartet? Oder ist einfach unser Schulsystem - zumindest in Bayern - bezüglich der Astronomie zu dünn vom Lehrplan her. Einige Stunden Physik in der zehnten Klasse ist einfach zu wenig!
Es gab zwei weitere Punkte, die mich bewegten: das erste war, dass ich Astronomie und Naturwissenschaft zu sehr vom Glauben und von der Theologie her trenne. Müssten da nicht viel mehr Gemeinsamkeiten zu begründen sein, denn beide betreffen ja die eine Wirklichkeit, in der wir Menschen Leben. Der zweite Punkt betraf mich tiefer, wenn eine Studentin anmerkte: "na, das klingt, als wenn der Glaube zum Schluss doch recht hat." Es ging dabei um die Folgerungen aus den Forschungsergebnissen der Astronomie für den Glauben und ihre sinnvolle Integration. Das betrifft aber zu allererst meinen persönlichen Glauben. Wobei von Prof. Remenyi gleich darauf verwiesen wurde, dass es beim Glauben an Gott nicht nur um eine subjektive, sondern auch objektive Erkenntnis gehen muss.-
Die laufenden Sitzungen und Gespräch zeigen, dass es nicht um einfache entweder / oder Lösungen gehen kann, sondern dass es noch viel mehr Theologie und Philosophie braucht um das Verhältnis von Naturwissenschaft und Glaube zu bestimmen und für eine denkbare Theologie für das Handeln Gottes in der Welt fruchtbar zu machen. Ian Barbour und Regine Kather können mit ihrem Ansatz eines Zueinanders von Naturwissenschaft und Glaube hilfreich sein.
Ich bin gespannt auf die nächsten Sitzungen und Gespräche!