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Aktuelles

Sonnenfinsternis am 20.3.2015

Das Vorüberziehen des Mondes vor der Sonne war bei besten Bedingungen in der Abtei Münsterschwarzach zu verfolgen. Besondere Freude an den drei aufgebauten Teleskopen waren mir die über hundert Menschen, die mit mir beobachtet haben.

Begonnen hat die Sonnenfinsternis mit dem Aufbauen der Telekope und dem Einrichten der Kamera. Nur bei diesem Detail hatte ich richtig Ärger mit einem alten und, wie sich nach einigen Ausprobieren heraus stellte, unbrauchbaren Sonnenfilter. Los ging es aber dann mit dem ersten Kontakt kurz nach 9:30 MEZ.

Mit einer fast atemberaubenden Geschwindigkeit gewann der dunkle Mond vor der Sonnenscheibe an Größe. Die ersten Schaulustigen fanden sich wieder ein, die mir schon beim Aufbau zugeschaut und über die Sonnerfinsternis befragt hatten. Schön war auf der anderen Seite auch noch ein kleiner Sonnenfleck zu beobachten und einige Schlieren auf der Oberfläche.

Im roten Ha-Licht der Sonnenatmosphäre war an einem anderen Teleskop mehr die Sonnenatmospähre zu bewundern. Im Moment ist viel los in diesem Bereich der Sonnenoberfläche, sodass zahlreiche Brücken und Sonnenprotuberanzen zu sehen waren - und natürlich auch der Mond! Langsam schob er sich auch hier über die Sonnenscheibe und verstärkte den Kontrast für die Oberflächendetails.

Es wurde im Laufe der Zeit richtig dämmrig, ein abgedunkeltes, blau-dämmriges Licht stellte sich ein. Es wurde deutlich kälter (4-5°C) und die Vögel verstummten im Laufe der Zeit. Um die Zeit der höchsten Verfinsterung von etwa 70% war der unruhige, "kraterige" Rand der Mondscheibe zu bestaunen, gegenüber dem sonst glatten Sonnenrand im visuellen Bereich. Im Ha-Teleskop waren da noch zusätzlich die Fackeln am Rand der Sonne zu sehen.

Während der höchsten Verdunkelungsphase kamen auch zwei Schulklassen. Leider mussten die Kinder mit dem Darstellung am Bildschirm vorlieb nehmen, die eine Kamera aufzeichnete. Einige Eltern hatten Sorgen, dass die Augen der Kinder Schaden erleiden konnten... Schade! Der direkte Blick ist doch immer mehr wert als der indirekte über ein Medium.

Nach der Hochphase verließen die meisten der Besucher wieder meinen Beobachtungsplatz und ich konnte den zweiten Teil mit einigen wenigen Besuchern teilen. Zwischenzeitlich waren über 50 Menschen am Platz versammelt! Zu viel, um mit allen zu sprechen. Das Chaos organisierte sich aber selbst erstaunlich gut, es war eher eine Volksfeststimmung und gute Laune bei allen. Gerade die Idee mit der Lochkamera aus der Hand schlug richtig ein und jeder konnte sich selbst sein SOFI-Bild am Boden machen.

Gegen 11:54 MEZ trat der Mond wieder aus der Sonne. Es wurde wieder warm und ich baute begeistert und dankbar meine Teleskope wieder ab.

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