Sonne im Licht des Wasserstoffs
Am 24. September 2022 zeigte sich in der Atmosphäre Sonne eine besonderer Gasausbruch im roten Licht des Wasserstoffs. Solche Phänomene werden Protuberanzen (anschwellende Materieströme) genannt. Sie werden von der Lichtfülle der gesamten Spektrums der Sonne überstrahlt und brauchen einen besonderen Filter.
Grundsätzlich gilt: niemals die Sonne ohne Filter beobachten. Selbst bei einer Beobachtung der Sonne mit dem bloßen Auge (wenn sie nicht sowieso gleich so blendet, dass man das Auge von ihr abwendet), kommt es in kurzer Zeit zu Schäden am Auge.
Das Bild im "Weißlicht" der Sonne zeigt eine Fülle von kleineren Sonnenflecken, die zum Teil in größeren Gruppen zusammen stehen. "Weißlicht" meint das normale Spektrum der Sonnenstrahlung, die wir mit dem bloßen Auge sehen. Vor dem Objektiv des Teleskops befand sich ein Filter, der das Sonne um 100.000-fach abschwächte. Dabei wurde auch die Wärme (Infrarot) - Strahlung der Sonne geblockt. Zum Einsatz kam eine Canon 6D, mit der fast 50 Einzelbilder aufgenommen wurden. Diese wurden gestackt und geschärft.
Der rote Bildbereich (oben blinkend zum Weißlichtbild) zeigt die Sonne im roten Wasserstofflicht. Er ist mit einem speziellen Filter aufgenommen worden, der sehr schmalbandig ist (unter ein Nanometer Durchrlass!), um die Protberanzen sichtbar zu machen. Die größte Protuberanz zum Aufnahmezeitpunkt ragte mehr als 100.000 km in den Weltraum hinaus! Leider bewölkte ich der Himmel recht rasch, sodass die weitere Entwicklung nicht aufgenommen werden konnte.