Vor einigen Wochen wurde der Asteroid 2022 SW3 entdeckt. Das Team von Bernhard Häusler, Bernd Koch und P. Christoph Gerhard von der Klostersternwarte, war bei der Bestätigung der Neuentdeckung dabei. Ein weiterer Beobachter aus Deutschland bemerkte sehr früh den schnellen Lichtwechsel.

Werner Hasubick (MPC-Code 215 von der Sternwarte Buchloe) schrieb am frühen Morgen des 23.9.2022 von einem starken Lichtwechsel des neu entdeckten Asteroiden. Daraufhin schauten wir gemeinsam unsere Daten nach einem solchen Lichtwechsel an und wurden sofort fündig. Im obigen Bild wurden die Beobachtungen am späten Abend des 22.9.2022 (nach Universal Time!) jeweils in 90 Sekunden Aufnahmen in einen kleinen Film verarbeitet. Dabei ist das mehrfache Blinken des Asteroiden innerhalb einer halben Stunde und sein sehr schneller Lauf über den Fixsternhimmel sehr gut zu sehen. Seine scheinbare Geschwindigkeit relativ zu Sternen betrug 40 Bogensekunden pro Minute! Deshalb lag die Belichtungszeit eines einzelnen Bildes bei 4,8 sec.

Mit der Anleitung von Bernd Koch konnte auch P. Christoph schnell eine Lichtkurve des Objektes erzeugen. Dabei wurden insgesamt über 500 Bilder analysiert, die insgesamt fast eine Stunde Belichtungszeit abdeckten. Durch die Zusammenfassung von mehreren Bildern konnten künstliche Effekte oder Zufallstreffer ausgeschlossen werden und die jeweilige Helligkeit des Asteroiden sehr genau bestimmt werden. Zusätzlich wurden noch Ausreißer, das heißt Messungen, die offensichtlich daneben lagen, eliminiert. Dies hat aber den gemessenen Rotationsverlauf und die -zeit nicht weiter beeinflusst.

Ergebnis war eine Rotationsperiode von 343,5 Sekunden! Für den ca. 30 m großen Asteroiden ist dies eine sehr rasche Drehung um die eigene Achse. Weiter gehende Untersuchungen wollte Bernd Koch mit einem Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal unternehmen.

 Das periodische Spektrum der Daten zeigt eine eindeutige Signifikanz bei den festgestellten 5 Minuten und 43,5192 sec (343,5192 sec):