Offener Sternhaufen Messier 35
In klaren, mondlosen Nächten kann der Sternhaufen schon als nebeliges Fleckchen mit dem bloßem Auge über den drei westlichen Fuß-Sternen erkannt werden. Mit einem kleinen Fernglas ist er in jedem Fall leicht zu finden. Mit Teleskopen abhängig von ihrer Größe steigert sich der Detailreichtum. In jedem Falle ist die Dreiecksform der Sternketten augenfällig. Der benachbarte NGC 2158 wird ab zehn Zentimeter Öffnung gut sichtbar. In Einzelsterne kann auch dieser leicht mit mittleren Fernrohren aufgelöst werden. Er steht in vierfacher Entfernung zu uns wie M35 und ist dadurch wesentlich kleiner. Sein Alter ist allerdings wesentlich höher, als das des scheinbar größeren Nachbarn.
Fotografisch besticht Messier 35 durch viele blaue Einzelsterne und durch die schon erwähnte Sternenkette, die in einem gebogenen Dreieck verläuft. Zwischen den hellen Sternen macht sich ein schwach leuchtender Schleier bemerkbar, der auf interstellaren Staub zurück gehen dürfte. Die wenigen gelb-roten Sterne geben dem gesamten Sternhaufen ein spannendes Aussehen.
Rechts unterhalb von Messier 35 zeigt sich NGC 2158 wesentlich konzentrierter und vor allem reicher an Sternen. Die Sterne selbst zeigen ihr Alter auch anhand ihrer Farbe an: viele gelb oder auch rötlich gefärbte Sterne sind in ihm zu finden. Bei den eindeutig blauen Sterne müsste es sich um Vordergrundsterne handeln, die eher mit M 35 verbunden sind als mit dem weiter entfernten Sternhaufen. So steht ein ungleiches Paar von Sternhaufen im Sternbild des Zwillig zusammen auf engem Raum.