M33 - Die Dreiecksgalaxie
Messier 33 kann in sehr guten Nächten mit dem bloßen Auge von Mitteleuropa aus gesehen werden. Sie ist ein Testobjekt, wenn es um die Himmelsqualität in Sachen Dunkelheit und Transparenz geht. In einem Feldstecher ist sie in jedem Fall über der vorderen Ecke des Sternbildes Dreieck in Richtung des Sternbildes Andromeda zu finden. Im Teleskop ab 20 cm Öffnung können schon die Spiralarme und die hellsten Einzelobjekte erahnt werden. Je größer die Öffnung, desto mehr kommen die Spiralarme zum Vorschein und es wird viel Zeit benötigt, um die einzelnen Objekte in den Armen zu beobachten.
Auf der Aufnahme, die insgesamt neuen Stunden an einem 180 mm Refraktor belichtet wurde, braucht es ebenso Zeit in die Galaxie und in ihre Schönheit einzutauchen. Es kann so etwas wie ein kosmisches Meditationsbild werden, in das man sich vertieft, um die vielen Einzelheiten zu erfassen. Einige sollen beschrieben werden.
Auffallend ist zunächst die körnige Struktur der Galaxie. Viele, viele Einzelsterne werden in der Galaxie durch die Aufnahme sichtbar - das ist kein Bildrauschen, sondern "Sternerauschen". Es zeigt die Tiefe der Aufnahme mit an die 23 mag an. An die fünf Stunden Aufnahmen im sogenannten Luminanzbereich machen dies möglich. Hinzu kommen die deutlich abgesetzten Spiralarme mit unzähligen Dunkelstrukturen und -nebeln in ihnen.
Das prominenteste Einzelobjekt ist NGC 604 im nördlichen Spiralarm. Es ist eine riesige Wasserstoffwolke, die sich zusammengezogen hat und die Sternbildung hat schon massiv in ihr eingesetzt. Der Durchmesser des aktiven Bereiches dürfte 1.500 Lichtjahre überschreiten. In unserer Milchstraße ist kein so großes Sternentstehungsgebiet bekannt.
Daneben sind im Ausschnitt auch viele kleinere junge blaue Sterne zusehen, die allesamt Mitglieder der Galaxie M33 sind. Sie zeigen die massive Sternentstehung im gesamten Sternsystem an.
Viele weitere rote Wasserstoffwolken sind in den Sprialarmen verborgen. Interessanterweise haben sie nicht alle die gleiche rötliche Färbung. Manche sind fast orange und andere tiefrot. Diese Farbschattierungen kommen von der Mischung der beteiligten Gase und auch des beigemischten Staubes ab. Letzterer spielt eine zentrale Rolle bei den blauen Nebel: es sind Reflexionsnebel um helle Sternhaufen, wie wir es von den Plejaden aus unserer Milchstraße kennen.
Rundherum eine Galaxie, die einlädt zum Verweilen und auch um auf Entdeckungstour zu gehen.