Vor zwei Jahren nahm ich die Galaxie NGC 7497 auf, die sich hinter Gas- und Staubwolken unserer eigenen Galaxie befindet. Ein reizvolles Motiv, das die Räumlichkeit und die verschiedenen Distanzen im Kosmos anschaulich werden lässt. Wie das Leben so spielt, verwechselte ich damals auch mal die letzten beiden Ziffern und landete bei einem anderen Objekt: NGC 7479 - eine Balkengalaxie, die unweit vom damaligen Ziel im Sternbild Pegasus steht.

NGC 7497 war der Auslöser für das Bild aus dem vergangenen Monat um NGC 7479. Sie ist eine stark ausgeprägte Balken-Galaxie, denn sie hat eine kaum ausgeprägte Scheibe von Sternen, sondern wird von dem einem "Balken" aus Sternen in ihrer Mitte dominiert. Sie ist eine Vertreterin ihrer Klasse, wie sie im Bilderbuch steht! Dabei hat sie einen Durchmesser von 120000 Lichtjahre, was etwas kleiner ist als bei unserer eigenen Milchstraße.

Ihre Helligkeit von 10,9 mag lässt erahnen, dass sie visuell wirklich nur in großen Instrumenten etwas hergibt. Außer einem länglichen, schwach leuchtenden Gebilde ist nicht viel mehr zu erwarten. Die schöne "S"-Form bleibt nur besten Nächten vorbehalten. Deshalb bleibt mir, wie so oft nur der fotografische Weg, um ein tieferes Bild der 105 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie zu gewinnen. Wilhelm Herschel hat sie 1784 erstmals gesehen und katalogisiert.

Sie ist eine sogenannte "Starburst-Galaxie", da in ihr sehr viele neue Sterne gebildet werden (genau genommen vor 100 Millionen Jahre, denn da wurde ja das heutige Licht von dort ausgesandt). Die Annahme, dass vor nicht langer Zeit zwei Galaxien zu NGC 7479 verschmolzen, ist hoch wahrscheinlich. Auch das Aussehen der Galaxie, durch das unsymmetrische Aussehen der beiden Spiralarme, unterstreicht diese Annahme noch weiter.