Die Splittergalaxie war nicht nur mein Ziel in den letzten Wochen. Ralf Mündlein fotografierte in den klaren Nächten nach Ostern die Welteninsel durch seine selbstgebaute Astrokamera mit 10" Öffnung. Er stellte mir seine Rohdaten zur Bildbearbeitung zur Verfügung. Über die letzten Wochen hin ergab sich ein unterhaltsamer Austausch über Bildbearbeitung in all seinen Facetten. Zunächst ging es nur um das Schwarz-Weiß-Bild; dann um die Farben der Sterne bzw. der Galaxie; dann der Hintergrund und sein Rauschen - allerdings ohne Vernachlässigung der schwachen Details, in den kaum sich vom Hintergrund abhebenden Schleifen der Galaxie bitte schön. Wir machten dem gut gemeinten Spottwort "Pixelquäler" alle Ehre!

Heraus kam dafür ein Bild, das den über fünfstündigen Aufnahmen Ralfs gerecht wird. Die Stern- und Galaxienfarben sind ausgewogen. Schwächste Details werden sichtbar, ohne unruhigen Hintergrund. Der Gezeitenschweif, der wahrscheinlich aus den Sternen einer nicht mehr sichtbaren Begleitgalaxie besteht, ist unterhalb (also in östlicher Richtung) zu sehen. Die Galaxienhaufen, die bis zu über 4 Milliarden Lichtjahre von uns weg sind, zeigen sich an ihrer rötlichen Färbung. Darüber hinaus sind hunderte von Galaxien im Umfeld zu finden.

Ein gerechter Lohn für all die Mühen ist die Faszination der Tiefe, die das Bild hat und uns die Weite und Größe des Weltalls erahnen läßt!