NGC 4302, NGC 4298 und Messier 99
Das Frühjahr ist die Zeit für die Beobachtung von Galaxien, denn die Milchstraße ist dann die meiste Zeit der Nacht entweder sehr tief am Himmel oder mit der Sonne am Taghimmel. Ende März konnten drei sehr ungleich aussehende Galaxien eingefangen werden.
Das Vorschaubild ist nach der Anordnung der Galaxien im Feld vorgenommen worden. Von links ergibt sich die Spiralgalaxie NGC 4302, deren flachen Scheibe wir von der Seite aus sehen. Klar strukturiert treten die dunklen Staubbänder hervor, die noch das Zentrum in zwei Hälften teilen.
NGC 4298 sehen wir in einem Winkel von 45° Grad und sie erscheint uns daher oval. In ihr dominieren große Sternentstehungsgebiete, die wohl durch die nahe Begegnung mit ihrerer Nachbarin ausgelöst und entstanden sind. Beide Galaxien stehen auch tatsächlich eng beieinander in etwa 50 Millionen Lichtjahre Entfernung.
Messier 99 rechts sehen wir direkt von oben, "face-on" ist der Fachausdruck, als ob wir ihr ins Gesicht sehen würden. Ihr Kern scheint nicht im Zentrum zu sein und auch ihre Arme sind nicht symmetrisch. Verantwortlich dafür ist wohl eine Begegnung mit Messier 98, die aber weiter im Westen steht und leider nicht im Bild ist. Klar strukturiert treten die verschieden geformten Spiralarme hervor. Sie sind nicht nur durch helle, blaue Sternformationen gekennzeichnet, sondern tragen auch große rote Nebelgebiete in sich. Auch in Messier 99 ist eine starke Sternentstehung im Gange - allerdings nicht jetzt, sondern vor 100 Millionen Jahren! Denn Messier 99 ist in etwa 100 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Der Bereich der Sternbilder Löwe, Jungfrau, Haar der Berenike ist sehr reich an Galaxien. Messier 99, NGC 4298 und NGC 4302 sind nur drei von tausenden Galaxien, die dort zu finden sind.