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Messier 8 - der Lagunennebel

In der Milchstraße können gerade im Sommer viele Sternentstehungsgebiete beobachtet werden. Charles Messier hat viele davon in seinen Nebelkatalog aufgenommen. Eines davon ist der Lagunennebel, ein junger Sternhaufen, der inmitten eines großen Gasnebelkomplexes liegt.

Schon mit dem bloßen Auge kann der Nebel mit seinem Sternhaufen im Sternbild Schütze gesehen werden. Man muss dazu nur der Milchstraße nach Süden folgen und findet ihn als deutliche Aufhellung in der Milchstraßenwolke in mondlosen Sommernächten außerhalb von lichtverschmutzten Ortschaften oder Gegenden.

Der Name des Lagunennebels kommt von der eigenen Form des Nebels, wie er visuell im Teleskop erscheint. Die bogenförmige Dunkelregion im Nebel brachte die amerikanische Astronomin Agnes M. Clerke Ende des 19. Jahrhunderts dazu, den Nebel so zu benennen.

Dabei hat der ganze Komplex mehrere Teile: der Sternhaufen hat die Bezeichnung NGC 6530. Der östliche, helle Nebelteil ist NGC 6523 und NGC 6526. Meist wird in ihrer Mitte der Messiernebel 8 verortet. Im westlichen hellen Teil des Nebels liegt auch das sogenannte "Stundenglas" in diesem Komplex, das auch sehr schön im Zentrum neben einem Stern im Bild zu erkennen ist. Der südliche irregulöre Teil des Nebels NGC 6533.

Damit ist schon klar, dass ein sehr vielteiliges Nebelgebiet vor uns liegt. Es beinhaltet einen Sternhaufen, Emissionsnebel (die roten Wasserstoffnebel), Reflexionsnebel (gerade der Teil um die Lagune) mit seinen verschiedenen Farben, die vom reflektierten Sternenlicht abhängen und mit gelb-weiß-rötlichen Mischungen spielen, die bis hinein ins blaue Farbspektrum reichen.

Leider steht der Lagunennebel sehr südlich und kommt kaum über 15° über den Horizont. Er ist damit nicht nur einer starken Abschwächung durch die Atmosphäre ausgesetzt, sondern auch die Luftunruhe macht sich sehr deutlich bemerkbar. Beim genauen Hinsehen (vergrößern des Bildes geht wie immer über die rechte Maustaste und Öffnen in neuem Tab) fällt dies auf.

M8 20240708 100min 4 RGB

Noch fehlt ein besseres und tiefes Farbbild der Region, das die Farben des Nebels und vor allem der Sterne darstellen kann.

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