Die Galaxie mit dem "dunklen Auge" steht im Sternbild der Jagdhunde und ist etwa 20 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr seltsames Aussehen macht auch ihre Attraktivität aus: das dunkle Staubband, das sich über 5.000 Lichtjahre erstreckt. Lange Zeit war unklar, was diese dunkle Stelle in der Galaxie ausmacht. Neuere Bilder des Hubble Space Teleskops legen nahe, dass hier zwei Galaxien miteinander verschmelzen. Im dunklen Gebiet oberhalb der Mitte zeigen sich zahlreiche Sternentstehungsgebiete, die freilich auf meinem Bild kaum zu erahnen sind. Zu dem rotiert der innere Bereich von M64 in die Gegenrichtung des äußeren Bereiches. Ein starkes Zeichen dafür, dass eine zweite Galaxie mit im Spiel ist, die auf den Vorläufer von M64 traf.

Den inneren Bereich von M64 habe ich durch kurz belichtete Aufnahmen abgebildet, um die Struktur des "dunklen Auges" besser darstellen zu können. Für den Außenbereich kamen länger belichtete Aufnahmen zur Verwendung.

Oder sollte ich besser schreiben: "wollte ich verwenden"? Nach einer klaren Nacht mit -18°C, nach den erforderlichen Einstellungen und den ersten kurzen Belichtungen bewölkte sich der Himmel noch bevor der Dreiviertel-Mond unter dem Horizont verschwand. So verkürzte sich die geplante Belichtungszeit von etwa 90 auf 13 Minuten für das Luminanzbild. Damit ist das Bild etwas verrauscht. Über das Wetter läßt sich genau so wenig diskutieren, wie über einen gegebenenfalls zu hellen Mond, der am Himmel steht. Völlige Kooperation mit dem Unabänderlichen erleichtert das Leben ungemein.

Allerdings hätte ich nichts dagegen, wenn es ein paar mehr und auch berechenbarere Wolkenlöcher gäbe als drei in einem Monat, die sich dann auch noch verkürzen, weil die nächste Wolkenladung heranfliegt...