M17 der Omega- oder Schwanennebel (aktualisiert)
Der Schwanen- oder Omeganebel ist eine echte, doppelte Herausforderung an die Astrofotografen. Von der Belichtung her, da er von Deutschland aus nicht sonderlich hoch über den Horizont kommt - und von der Bildbearbeitung, durch seine hohe Dynamik an Kontrast und Farbnuancen. Als Ralf mir seine Rohdaten sandte hatte ich hohen Respekt vor seiner Arbeit, war mir allerdings gleich der Schwierigkeit bewusst, seine Ergebnisse adäquat umzusetzen.
In verschiedenen Verarbeitungsschritten gelang es mir den hellen, zentralen Nebelkomplex in seiner ungeheuren Strukturiertheit heraus zu arbeiten. Gleichzeitig aber konnte ich die schwachen Nebelteile mit ihren eigenen Kanten und Nuancen in Farbe und Dynamik zur Geltung bringen.
M17 ist hauptsächlich ein Emissionsebel, in dem eine weit verbreitete und differenzierte Wasserstoffwolke in ihren typisch roten Farben leuchtet. Dazwischen sind auch Reflexionsanteile in Magenta bis hin zu blau zu entdecken, die das Licht schon junger, heißer und damit blauer Sterne reflektieren.
Seinen Namen hat der Nebel vom phantasiereichen Lord Rosse (William Parsons, 3. Earl of Ross), der in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem damaligen Riesenteleskop (183 cm Spiegel) DeepSky-Objekte beobachtete. Er gab dem Nebel nach dem letzten Buchstaben des griechischen Aplphabets Omega. Aber auch die Gestalt eines Schwanes ist nicht von der Hand zu weisen, deshalb findet man M17 auch unter der Bezeichnung Schwanennebel.
Drei (!) Kleinplaneten sind Ralf noch ins Netz gegangen, sie sind auf dem dritten Bild durch Pfeile gekennzeichnet. Die am rechten Rand obere Spur ist (5415) Lyanzuridi, mit 17,1 mag an diesem Tag seine Bahn gen Osten zog. Die untere Spur ist Asteroid (42793) 1999 BN5 mit etwas helleren 16,9 mag. Links oben findet sich die schwache Abbildung von (35136) 1992 RU1 mit 17,8 mag.