Auf Weihnachten besucht uns in diesem Jahr am Morgenhimmel wieder einmal ein Komet. Er "kam" vom Südsternhimmel und bewegt sich in den nächsten Wochen in den Sternbildern der Jungfrau und des Bärenhüters immer höher und verbessert dadurch die Sichtbarkeit für uns erheblich. - Das zeigte sich schon in den letzten vier Tagen.

Einige Tage musste ich warten, bis ich eine günstige Gelegenheit zwischen Wolken fand, um den Kometen Catalina zu fotografieren. Benannt ist er nach einem Suchprogramm für Asteroiden, das ihn im Jahr 2013 am Himmel aufgespürt hat.

Schon am Morgen vom 6.12. konnte ich den Kometen mit einem Feldstecher zwischen Wolken erhaschen, doch war die Schleierbewölkung zu stark, um ihn gut zu sehen. Am 7.12. reichten die Lücken in den durchziehenden Cirren als der Komet hoch genug über dem Horizont im Südosten stand.

Besonders gut ist zur Zeit der doppelte Schweif des Kometen, der sich in entgegengesetzten Richtungen zeigt. Nach links unten ist der Staubschweif in gelber Farbe zu sehen. Horizontal nach rechts zeigt der Ionenschweif und zeigt damit die Richtung zu Sonne an. Durch perspektivischer Verzerrung kommt der seltsame Anblick des entgegengesetzten Schweifes zu Stande. In Wirklichkeit gehen sie im "groben" in eine ähnliche Richtung, sind aber im Raum leicht in einer anderen Weise ausgerichtet.

Schon innerhalb weniger Tage zeigt sich die Winkelveränderung der verschiedenen Schweife zueinander. Ob die Farbänderung jetzt stimmt zu mehr blau hin bezweifle ich. Bei kurz belichteten Aufnahmen ist der Abgleich der Farbe eine sehr kreative Geschichte. Will heißen: nichts genaues weiß man nicht und Farbe ist immer subjektiv!

In den nächsten Tagen ist der Komet "links" der hellen Venus mit einem Feldstecher zu finden sein. Ob er eine Helligkeit erreicht, dass man ihn mit freiem Auge sehen kann, wird sehr fraglich.