Jupiter in Opposition zur Sonne
Am 20.8.2021 befand sich Jupiter in Opposition zur Sonne. Das heißt genau in entgegengesetzter Richtung zu unserem Taggestirn. Damit ergaben sich beste Bedingungen, den König der Planeten zu beobachten: die Erde ist näher am Planeten und er erscheint uns damit am größten.
Hinzu kam glücklicherweise am Beobachtungstag noch zwei weitere wichtige und schöne Zufälle: das Seeing war für Münsterschwarzacher Verhältnisse schon fast ausgezeichnet gut und der Große Rote Fleck befand sich gerade auf der Erd zugewandten Seite des Planeten.
Schon im Okular des Linsen- bzw. Spiegelteleskops zeigte sich Jupiter imposant mit vielen Einzelheiten. Viel zu viele, als dass sie in einer Zeichnung hätten festgehalten werden. Also blieb nichts anderes übrig, als die Kamera so schnell als möglich an das Teleskop zu montieren und die ersten Videoaufnahmen zu machen.
Typischerweise kamen bei den 90 Sekunden langen Filmen fast 20.000 Bilder des Planeten auf die Festplatte. Diese werden dann mit einer speziellen Software nach den schönsten Bildern durchsucht. Von den besten 7.000 und mehr Aufnahmen wird dann ein Durchschnittsbild errechnet. Das kann nun mit speziellen Filtern der Bildverarbeitung in den Details scharf gezeichnet werden. Grenze ist dabei das Bildrauschen, das man ja gerade nicht verstärken und sehen möchte!
Im obigen Bild, das eine Stunde nach Mitternacht des 20. / 21.8. gemacht worden ist, befinden sich auf der rechten Seite des Jupiters die Monde Io und Europa (von innen nach außen). Der Große Rote Fleck ist schon an den rechten Rand gewandert und nur noch teilweise sichtbar.
Das unten stehende Bild ist eine Stunde zuvor (kurz vor Mitternacht) aufgenommen worden. Noch ist der Große Rote Fleck deutlich mit seinen inneren Strukturen zu sehen. Viele Details in den Wolkenbändern werden sichtbar. Im Gefolge des Fleckes sind auf seiner linken Seite viele Ausbrüche und chaotische Strukturen zu sehen. Aber auch weiter unten links, in den unteren Bändern geht es wild zu. Zeichen einer überaus dynamischen Jupiteratmosphäre, denn was wir sehen, sind nur die obersten Wolkenschichten des Gasplaneten!
Und noch ein Bild etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht aufgenommen: