Der Kugelsternhaufen M92
M92 ist, eine klare Nacht und dunklen Nachthimmel vorausgesetzt, ebenso wie sein etwas südlich gelegener Kollege, mit dem bloßen Auge zu sehen. Ein Feldstecher hilft seine Position zu verifizieren. In einem kleineren Teleskop wimmelt es schon vor Einzelsternen, wobei sein Zentrum nicht so leicht auflösbar ist. Die Auflösung in Einzelsternen bis ins Zentrum hinein gelingt mit einem größeren Fernrohr, wobei der Sternhaufen noch einmal am Rand zulegen kann, obwohl er wesentlich gedrängter ist, als sein Pendant M13.
Interessant ist dabei sein Aussehen, das nicht ganz rund erscheint: am oberen, nördlichen Rand scheint er etwas eingedrückt zu sein. Ein paar hellere Sterne am Rand verstärken für mich diesen visuellen Eindruck. Eine Struktur wie bei M13 (er macht manchmal auf mich den Eindruck eines Harlekin-Kopfes) ist für mich nicht zu erkennen.
Die Entfernung beider Kugelsternhaufen ist etwa die gleiche: etwa 25.000 Lichtjahre. M92 fällt durch sein Alter auf: er dürfte etwa 13 Milliarden Jahre alt sein. Dies können die Astronomen an der "Metallhäufigkeit" (alle Atome, die schwerer als Helium sind) ablesen. Es wird deshalb darüber diskutiert, ob M92 nicht schon vor der Milchstrasse entstanden ist und von dieser "eingefangen" wurde.