Alle Planeten an einem Tag (12.1.2025)
Mitte / Ende Januar war in einigen Medien von einer Planetenparade am Abendhimmel die Rede. Die Planeten stünden "in einer Reihe am Himmel", was doch etwas übertrieben war. Allerdings konnten tatsächlich alle Planeten in wenigen Stunden beobachtet werden, wenn auch etwas trickreich.
Am besten nutzte man nämlich eine Kamera mit einem Infrarot-Filter, der vor allem beim schnellsten aller Planeten, bei Merkur half. Der stand sehr tief mit der Sonne am Taghimmel weiter westlich als diese - war also gar nicht am Abendhimmel zu finden!
Am 8.2.2025 konnte ich die Beobachtungen wiederholen, allerdings ohne Merkur, der mit der Sonne am Taghimmel stand. Dafür faszinierte der Mond mit vielen, vielen Kratern.
Venus ist derzeit am Abendhimmel der Hingucker schlechthin. Als Halb-Venus machte sie am 12.1.2025 den stärksten Eindruck mit bloßem Auge. Im Teleskop waren allerdings keine Einzelheiten wegen ihrer dichten Wolkendecke zu erkennen.
Ganz in der Nähe der Venus war Saturn mit seinem Ring zu finden. Man sieht ihm schon an, dass seine beste Stellung zur Beobachtung länger zurück liegt (die Opposition). Dennoch ist beim Ring noch die Cassini-Teilung zu erahnen.
Weiter nach Osten stand dann der weitest entfernte Planet im Sonnensystem am Himmel: Neptun. Auf sein Bild schmuggelte sich sein größter Mond Triton noch hinein (rechts unten)! Er ist mehr als 30 mal weiter von uns weg, als die Sonne, was eine Laufzeit des Lichtes von über vier Stunden bedeutet!
Wieder weiter nach Osten rückte Uranus ins Bildfeld. Mit 2,6 Lichtstunden Distanz ist er uns zwar deutlich näher als Neptun und scheinbar doppelt so groß - aber viel zu sehen ist außer dem Planeten-Scheibchen nicht.
Dafür folgte dann der König der Planeten: Jupiter. Groß und mit vielen erkennbaren Einzelheiten seiner Wolkenatmosphäre ist er das interessanteste Objekt unter den Planeten.
Unser nächster Nachbar, wenn man nach außen im Sonnensystem schaut, ist Mars. Der rote Wüstenplanet hatte zwar gerade seine beste Beobachtungszeit, aber seine diesjährige Opposition zur Sonne ist leider von einer großen Distanz zu ihm gekennzeichnet. Dies liegt an der größeren Exzentrität seiner elliptischen Bahn um die Sonne.
Alle Aufnahmen entstanden am 180 mm EDT bei 1620 mm Brennweite mit einer QHY5III678M, die mit einem Infrarot-Filter versehen war. Die Größen der Planeten sind direkt miteinander vergleichbar. Bei Mars wurde noch ein Farbbild dazu gemacht. Es handelt sich also um ein IR-RGB.