Venus und Merkur
Venus war vor einigen Wochen noch der leuchtende Stern am Abendhimmel. Bis nach Mitternacht (MESZ) leuchtete sie am Westhimmel. Nun ist sie nur noch ein paar Finger breit von der Sonne entfernt. Deshalb muss mit größter Vorsicht bei der Beobachtung vorgegangen werden und man sollte es auch nur dann tun, wenn man genau weiß, was man tut! Sofortiges Erblinden ist sonst die große Gefahr!
Wenn allerdings mit großer Umsicht vorgegangen wird, dann kann ma sehr interessante Bilder sehen. Denn die Venus hat eine sehr dichte Atmosphäre, die durchscheinend ist für das Sonnenlicht. So läßt sie ab einem bestimmten Punkt das Licht auch auf die "Nachtseite" der Venus leuchten. Wir kennen das von unserer Dämmerung: die Sonne ist schon unter dem Horizont, dennoch ist der Himmel noch hell. Und auch bei einer Mondfinsternis sehen wir indirekt das Licht, das durch die Erdatmosphäre scheint am Mond wieder zu uns zurück leuchten.
So kommen auch die "Hörner" der Venus zustande, die man nur sehen kann, wenn unser Nachbarplanet sehr nah an der Sonne steht:
Venus am 28.5.2020 am 30.5.2020
und am 1.6.2020 (das Negativbild zeigt die schwachen Ausläufer der noch leuchtenden Atmosphäre)
Merkur ist dagegen wesentlich kleiner. Statt um die 57 Bogensekunden misst er nur wenig mehr als 7". Dennoch war er leichter aufzufinden und vor allem sehr entspannt visuell zu sehen!
Die Venus stand viel zu nahe an der Sonne, um sie noch im Okular zu beobachten!