Uranus und Jupiter am Abendhimmel
gefühlt ist es seit Monaten bewölkt, auch wenn es nur ein wenige Wochen sind, seitdem wir keine Sterne mehr gesehen haben. Am Abend des 20. Dezember wurde es überraschend klar, obwohl die Wettervorhersagen wenig positiv waren. Die Wolken im Westen, die eigentlich zu uns kommen sollten, lösten sich immer wieder auf. Die Gelegenheit für eine Beobachtung!
Jupiter machte den Anfang im Teleskop. Nach anfänglichem leichtem Wabern stabilisierte sich das Bild und der riesige Königsplanet stand mit seinen vier Monden ruhig im Okular. Zeitweise konnte die Vergrößerung bis auf 400x im Binokular gesteigert werden! Da stand das ganze Jupitersystem geradezu plastisch im Fernrohr! Ab und zu ging eine leichte Luftwelle durch das Bild - ansonsten Ruhe und Zeit zum genüsslichen Beobachten. Der Details waren so viele, dass ich an einer Zeichnung gescheitert wäre! Die Kräuselungen in den Äquatorbändern, die Wolkenschleppen in die Äquatorzone und die Einzelstrukturen in den nördlichen / südlichen Regionen. Einfach wunderbar!
Dann ging es zu Uranus, der gerade durch den Meridian ging. Überraschend klein das Kerlchen! Leider ohne Einzelheiten auf dem Scheibchen. Und nanu? sind das Monde? Titania und Oberon müssten es gewesen sein. In jedem Falle hatte ich 14mag Sterne im Bildfeld bei 270x Vergrößerung.
Auf dem Weg zurück ins Haus schaute ich noch - jetzt ohne jegliche Hilfsmittel - nach Uranus. Der weit außen stehende Planet war sehr schnell zu finden, da er sich im Moment in einer sternarmen Gegend zwischen den Sternbildern Stier und Widder, süd-westlich unterhalb der Plejaden, befindet. Wer bis Ende des Jahres 2024 in einer klaren Nacht Gelegenheit dazu hat, sollte einmal nach dem siebten Planeten des Sonnendsystems Ausschau halten.
Die Sternkarte oben zeigt den Ort, wo Uranus am Sternhimmel zu finden ist. Das Bild ist ein Screenshot der Seite stellarium-web.org und kann dort für einen beliebigen Ort und Zeit eingestellt werden.
Das Bild unten ist mit einem Smartphone gemacht und stark nachbearbeitet. Schon nach drei Sekunden Aufnahmezeit aus der freien Hand hatte ich Uranus schon auf einem Bild festhalten können.