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Aktuelles

Tiefster Vollmond 2022

Am frühen Morgen des 15. Juni 2022 war der tiefste Vollmond des Jahres zu beobachten: nur ganze 12,5° kam der Mond über den Horizont bei uns. Ein Bild aus dem dem dritten Stock des Klosters heraus in Richtung Süden zeigt den Mond knapp über dem Bibliotheksbau stehend.

Die Mondbahn ist gegenüber der Erdbahn um etwas mehr als 5° geneigt. Die Sonne durchläuft während des Jahres eine Schwankungsbreite um ihre scheinbare Ebene von 23,4°. Die Astronomen haben danach auch ihr Koordinatensystem ausgerichtet und nennen diese Deklination. Die Nullinie ist der Punkt, in der die Sonne bei den Tag- und Nachtgleiche von Frühling und Herbst steht. Im Sommer hat die Sonne +23,4° Deklination, im Winter -23,4° Deklination. Durch die Neigung der Mondbahn gegenüber der Erdbahn (Inklination), schwankt die Höhe des Mondes zusätzlich zu den Werten der scheinbaren Sonnenbahn. Dadurch kommen für den Mond die Deklinationswerte zwischen von ±18,5° bis zu ±28,5° heraus - je nachdem, wie groß gerade der Wert der Inklination ist.

Die Dauer der Veränderung der Inklination der Mondbahn gegenüber der Sonne beträgt 18,6 Jahre. Man spricht dann auch von den sogenannten "Mondwenden". Die letzte große Mondwende war im Jahr 2006. Die nächsten Extremstellungen des Sommervollmonds werden also in zwei Jahren erreicht werden: zum Beispiel am 22.6.2024, wenn der Vollmond nochmals 1,5° niedriger steht als am 15.6.2022! Damit ist aber auch der "absolute Tiefpunkt" eines Sommervollmondes erreicht - für die nächsten 18,6 Jahre!

Wem das alles zu kompliziert ist mit der Mondbahn, dem hilft sicher weiter, dass die Berechnung der Stellung des Mondes früher einer der schwierigsten astronomischen Berechnungen darstellte. Erde und Mond sind schon ein komplexes Paar in unserem Sonnensystem.

Beim obigen Bild wurde der überbelichtete Teil des Bildes durch ein Zoom-Bild des Mondes ersetzt. Die Kamera war ein Smartphone.
Die hellsten Sterne sind rechts oben Altair im Sternbild Adler und oben in der Mitte des Bildes Rasalhaque im Sternbild des Schlangenträgers. Leider haben viele Schleierwolken den Blick auf den Sternhimmel getrübt. Sehr schön ist allerdings die Farbe des Nachthimmels bei Mondschein zu sehen: die ist auch blau!

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