Saharastaub über der Klostersternwarte
In den letzten Tagen war es in den Nachrichten immer wieder zu lesen: Saharastaub färbt den Himmel über Deutschland und fast ganz Europa in ein gedämpftes, gelbliches Licht. Die astronomische Beobachtungen leiden zusätzlich unter der schlechten Durchsicht. Einziger Trost: der fast volle Mond steht am Himmel und hätte visuelle Beobachtungen von lichtschwächeren Objekten kaum möglich gemacht.
Dennoch hat der Staub in der Luft, der ja ursprünglich auch aus den Sternen kommt, seinen ganz eigenen Reiz: in der Nacht ist der Mond von einem großen, hellen Schein umgeben. Unser Nachbar selbst ist in seinem Licht abgeschwächt und kann daher im Teleskop leichter beobachtet werden, das er nicht gar so überhell im Auge erscheint.
Darüber hinaus sind fast nur die Hauptsterne der Sternbilder am Himmel zu erkennen, was es Einsteiger viel leichter macht, die Sternbilder zu erkennen. Und es gibt ja noch soooo viele Doppelsterne, die man noch nicht beobachtet hat!
Die Sonnenauf- und -untergänge haben ihren eigenen Reiz, da sie in ein gedämpftes Licht getaucht sind und die Sonne nicht alles blendend überstrahlt. Beim Mond muss man schon genau hinschauen, er "versumpft" mehr am Horizont und entschwindet irgendwann dem Beobachter im Dunst.
Auf der Seite der Universität Athen gibt es auch die Möglichkeit die Staubverteilung der Atmosphäre über Europa zu sehen. Am 25.2.2021 war da einiges über Europa in der Luft, wenn es auch im Verhältnis zur Sahara selbst weniger war. Ab Samstag ist Besserung in Sicht! Hoffentlich wird es dann wieder wolkenlos werden.