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Aktuelles

Perseiden 2019

Sternbild Kassiopeia, stehendes 28 mm Weitwinkel

Nachdem ich letzes Jahr mit zwei Astronomiefreunden eine tolle Perseidennacht hatte, hoffte ich nach dem Untergang des fast vollen Mondes um 3 MESZ auf ein kleines Feuerwerk am 13.8.2019 - und wurde fast enttäuscht. Es war windig und mit 10°C fast ein wenig kühl. Eine astronomische Kamera belichtete an einem 28 mm Weitwinkel im Zenit und bekam in einer Stunde nicht weniger als gar nichts an Sternschnuppen auf den Chip...

Ähnlich erging es mir in den ersten zehn Minuten meiner Beobachtung mit freiem Auge, in der sich nur Genickstarre einstellte. Dann plötzlich die erste Schnuppe, für längere Zeit! Und das obwohl die Grenzgröße der zu beobachtenden Sterne bei ca 6,3 mag lag.

Enttäuscht holte ich den Dobson-Spiegelteleskop heraus und war angetan von dem, was ich im Okular sah! In der Dreiecksgalaxie Messier 33 konnte ich alle helleren Einzel-Objekte leicht finden und das bei einer Entfernung von nahezu drei Millionen Lichtjahren! Darüber hinaus waren die "drei" Spiralarme mit hauchzarten Unterschieden zu beobachten. Ein Ethos-Okular mit 13 mm erzeugte eine mehr als 100x Vergrößerung und erbrachte mit seinen speziellen Eigenschaften ein großes Gesichtsfeld. Ideal für die Galaxienbeobachtung.
Die Andromedagalaxie glänzte mit ihren Begleitern um die Wette, h und chi waren sowieso ein Hingucker sondergleichen und auch die Plejaden enttäuschten meine über achtzigjährige Mutter nicht, die sich eine Zeit lang dazu gesellte. Während dessen war auch leicht das Zodiakallicht im Osten zu sehen.

Alles Anzeichen einer guten Sternennacht für Sternschnuppen! Aber wo waren die bloß?
Also mal entspannt zurücklehnen... ah, da war eine Auqariden-Sternschnuppe, erkennbar an ihrer Bahn von Süd nach Nord, ... und plötzlich ging es mit den Perseiden los! Drei auf einen Streich und dann eine ganz helle, und wieder eine! Innerhalb einer Minute konnten fünf von ihnen gesichtet werden. Dann wieder längere Zeit nichts.

Etwas gelangweilt suchte ich (ohne eigentlichen Sucher, ausgehend von Gamma And, Almach) NGC 891 auf, die mit ihrem Staubband wie ein länglicher Hamburger im Okular aussah. Danach konnte NGC 772 von Gamma Arietis aus gefunden werden.

Dann wurde den Perseiden noch eine Chance in der beginnenden Morgendämmerung gegeben. Die Kamera wurde aufgrund der aufziehenden Morgendämmerung schon abgeschaltet und plötzlich waren die Perseiden da: innerhalb einer Minute waren es gleich vier weit verteilt über den Himmel. Es war, wie wenn man einen Schalter umgelegt hätte: immer wieder blitzten Sternschnuppen auf, wovon ja nur noch die helleren sichtbar waren! Insgesamt kam ich auf über 20! Keine schlechte Ausbeute für eine eigentlich kurze Beobachtungszeit von wenigen Minuten.

Nachdem die Kamera aufgewärmt war wurde es immer heller am Himmel. Orion war schon vollständig aufgegangen und nur noch die hellsten Sterne am Himmel sichtbar. Zufrieden mit meinen Beobachtungen am Teleskop und mit den gesehenen Sternschnuppen packte ich zusammen - ohne ein vorzeigbares Foto von den Perseiden des Jahres 2019.

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