Im Sternbild der Jagdhunde gibt es prominente Galaxien. Neben Messier 106 wird NGC 4395 selbst von Spezialisten gerne übersehen. Das hat sicher etwas mit ihrer Flächenhelligkeit zu tun, die sehr niedrig ist. Ihr Aussehen ist aber komplex und lohnend für ein genaueres Hinsehen.

"Genaueres Hinsehen" meint für die Astronomen natürlich ein Bild mit längerer Belichtungszeit machen. Hier waren es über sieben Stunden, die an mehreren Teleskopen investiert wurden, um die feinen Strukturen von NGC 4395 einzufangen. Leider war das Seeing in beiden Nächten der Belichtung sehr schlecht, sodass die angestrebte Schärfe nicht ganz erreicht werden konnte.

Die unregelmäßig geformte Spiralgalaxie, die mitten in einem Nebelfeld zu liegen scheint, gibt ein reizvolles Gesamtbild ab. Einzelne größere Sternhaufen tragen die NGC-Nummern von 4399-4401. Sie steht in einer Entfernung von ca. 15 Millionen Lichtjahren. Auffallend ist ein schwacher Galaxienarm, der nördlich des zentralen Balkens der Galaxie zu sehen ist. Insgesamt ist das Bild der Galaxie unsymmetrisch: oben und unten sind drei Galaxienarme zu sehen, aber sie sind unterschiedlich stark ausgeprägt und angeordnet.

Im Zentrum der Galaxie wurde eines der kleinsten Schwarzen Löcher ausgemacht, das je in einem Galaxienzentrum ausgemacht wurde. Es besitzt nur ein hunderstel der Masse, die normalerweise zu erwarten wäre. Dennoch ist es aktiv und zeichnet sich durch eine entsprechende Radiostrahlung und im Röntgenbereich aus.

Im Bild selbst sind noch viele kleine Galaxien im Hintergrund zu finden. (Bild mit rechter Maustaste und in neuem Tab vergrößern)