Nachtleuchtende Wolken
Im Sommer, wenn die Sonne nur wenige Grad in der Nacht unter den Horizont sinkt, können nachtleuchtende Wolken beobachtet werden. Es handelt sich dabei um größere Ansammlungen von Eiskristallen in Höhen von ca. 80 km, die von der unter dem Horizont stehenden Sonne gerade noch beschienen werden.
Am besten sind nachtleuchtende Wolkenbei uns in Mitteleuropa von Anfang Juni bis Ende Juli zu beobachten. Dann ist die Sonne ca. 6°-15° unter dem Horizont. Ab etwa 23 Uhr MESZ am Abend bis frühmorgens gegen 4 Uhr MESZ können sie gesichtet werden. In Ausnahmefällen sind sie nicht nur in Richtung Norden zu sehen, sondern über weite Teile des Himmels (was den geneigten Astronomen eher stört, da der Himmelshintergrund aufgehellt ist!).
Wie diese speziellen Wolken in der Hochatmosphäre entstehen ist noch nicht genau geklärt. In jedem Fall braucht es Staubpartikel als Kristallisationskeime (ähnlich wie bei den Kondensstreifen von Flugzeugen). An sie können sich dann mit dem vorhandenen Wasserdampf bei bis zu -140° C größere Eiskristalle bilden. Je größer diese Gebiete werden, desto besser lassen sie sich von uns beobachten.
Erkennen kann man die nachtleuchtenden Wolken an der Uhr- und Jahreszeit bei ihrer Beobachtung, der Richtung (meist nach Norden hin) und ihrem faserigen, silbrigen Aussehen. Und wie alle Wolken bewegen sie sich mit der Geschwindigkeit des vorherrschenden Windes in der Erdatmosphäre. Viel Spaß beim Beobachten in den kommenden klaren Juli-Nächten!