Mond und Venus 27./28.5.2022
In der Morgendämmerung, kurz vor unserem Morgengebet, sah ich aus dem Fenster: die Mondsichel und Venus standen in der Dämmerung eng beieinander. Es war kurz vor der engsten Begegnung der beiden ungleichen Leuchten. Nur ein Grad am Himmel trennte die beiden leuchtkräftigsten Himmelskörper und gaben ein wunderschönes Schauspiel vor dem farbigen Himmelshintergrund.
Dabei sind die Mond und Venus Millionen von Kilometer voneinander entfernt gewesen. Die Distanz des Mondes von ungefähr 394.000 km von der Erde spielte dabei praktisch keine Rolle: Venus war über 178 Millionen km von der Erde entfernt. Dennoch ist die "Dreiviertel"-Venus so leuchtkräftig, dass sie ohne weiteres neben der schmalen Mondsichel in der Helligkeit bestehen kann.
In den wenigen Minuten, in denen die beiden am Himmel beobachtet werden konnten, schob sich der Mond merklich an Venus vorbei: er braucht in etwa eine Stunde, um seinen eigenen Durchmesser am Himmel zurück zu legen. Damit reicht schon eine kurze Zeitspanne aufmerksammer Beobachtung aus, um seine Bewegung festzustellen.
Schon einen Tag später ist es ein leichtes, dies auch am Himmel festzustellen: am 28.5.2022 gegen 5:00 MESZ war der Mond schon mehr als "eine Handbreit" von Venus zur Sonne hin gewandert. Seine Sichelgestalt war noch schmaler geworden und kündigte schon den nächsten Neumond an: