Oberhalb des Sternbildes der Jungfrau liegt das unscheinbare "Haar der Berenike" oder einfach kurz lateinisch Coma genannt. In einer klaren Nacht zeigt sich ein schwacher Sternhaufen, der mit bloßem Auge aufgelöst werden kann. In ihm befinden sich zahlreiche Galaxien. Eine von diesen ist M98. Sie ist etwa 45 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und ist - ähnlich wie M106 - eine verhältnismäßige große Galaxie: ihr Durchmesser beträgt an die 130.000 Lichtjahre und sie hat etwa 200 Milliarden Sonnenmassen. Obwohl sie im Sternbild Coma liegt, gehört die Galaxie zum Virgo-Galaxienhaufen. M98 hat eine engere Begegnung mit M99 (das Bild vom gleichen Abend ist noch in der Entwicklung) hinter sich.

M98 war das erste Ziel am Abend des 17.4.2010. Noch in der Dämmerung nahm ich das Bild auf und man sieht den Sternformen die noch nicht ausgekühlte Optik an. Die Aufnahme ist etwas unscharf geraten.

Auf dem Bild ist Norden links. In Richtung der Längsrichtung der Galaxie ist im Süden (rechts) NGC 4186 zu finden. Oberhalb der beiden Galaxien, fast am Bildrand von links nach rechts: VCC 70 und UGC 7223. Dazwischen eine unbenannte Galaxie. Senkrecht zur Spiralachse nach links unten ist VCC 110 zu finden. Bei den vielen anderen schwachen Nebelfleckchen wird es sich um Hintergrundgalaxien handeln.

Visuell ist M98 ein schwieriges Objekt. Lichtschwach und groß zeigt sich eine wenig helle Lichtspindel in Nord-Süd Richtung. Von den Begleitgalaxien auf dem Bild ist für mich keine zu finden.