Zum Hauptinhalt springen

Lichtverschmutzung

Unter Lichtverschmutzung versteht man den Verlust der Nacht durch immer mehr Licht, das durch den Menschen mit Lampen und Leuchten aller Art verursacht wird - mit fatalen Folgen für Mensch und Natur.

Wenn man in einer Stadt oder gar Großstadt den Blick zum Himmel erhebt sieht man - selbst wenn klares Wetter ist - praktisch nichts mehr vom Sternenhimmel. Das, was tausende Generationen vor uns bewundern ist uns verlustig gegangen: die Dunkelheit und die Schönheit der Nacht mit ihrem Sternenhimmel.

Das hat aber nicht nur einen dekorativen Aspekt. Wissenschaftlich klar nachgewiesen konnte in den letzten Jahren, dass die Natur massiv darunter leidet, da viele Tiere - nicht nur Insekten und Nachtfalter - nachtaktiv sind und an hellen Lampen "kleben" bleiben. Die meisten Pflanzen werden durch die zu helle Beleuchtung in ihrem Wachstum und Jahresrhythmus gestört. Tiere, die in der Nacht unterwegs sind - besonders diejenigen, die sich auf längere Wanderungen befinden - werden fehlgeleitet. Lebewesen an Meeresstränden und Binnengewässern verlieren ihren Tag- / Nachtrhythmus und werden anfälliger für Krankheiten.

Lightpollution.info

Mit Br. Patrick, unserem Elektriker in der Abtei Münsterschwarzach, konnten wir den Trend des "immer mehr Licht" in der Nacht stoppen und sogar für das Gebiet des Klosters leicht umkehren. Wir emittieren etwas weniger Licht in die Nacht, als das vor zehn Jahren noch der Fall war.
Auch für den Bereich des Marktes Schwarzach zeigt sich ebenso ein leichter Rückgang in der nächtlichen Beleuchtung, was durch intelligenten Einsatz von Leuchten bei den Straßenlaternen erreicht werden konnte. Allerdings ist dieser Trend nicht überall so zu finden. 

Blickt man über die Marktgemeinde hinaus in den Landkreis Kitzingen zeigt sich ein düsteres Bild: es wird immer heller in der Nacht in unserer nächsten Umgebung! So stieg im Landkreis Kitzingen die nächtliche Beleuchtung innerhalb der letzten zehn Jahre um mahr als 7% pro Jahr, was einer Verdoppelung in zehn Jahren entspricht! Nachzuvollziehen ist dies auf der Seite Radiance Light Trends:
 Link zur Seite Radiance Light Trends.

Nach Zeichnen einer Fläche auf der Landkarte (mit den Tools in der linken oberen Ecke), öffnet sich ein Informationskasten zu den eingetragenen Koordinaten. Es kann ein Zeitraum für die Betrachtung der Lichtverschmutzung eingegeben werden (meist liegen die Daten aber erst nach 2010 genauer vor). Mit einem Klick auf den Button "Generate Chart" öffnet sich eine grafische Darstellung der verfügbaren Jahre als "Light trends chart".

Dabei wäre einfach die Lichtverschutzung einzudämmen. Ein paar einfache Regeln: Licht in der Nacht braucht nicht sonderlich hell zu sein, um dem menschlichen Auge zu genügen. Im Gegenteil: weniger ist mehr, denn harte Lichtkontraste machen uns in der Nacht blind für Helligkeitsnuancen, die wir sonst wahrnehmen könnten. Zum zweiten: nur dort beleuchten, wo es nötig ist. Drittens: nicht nach oben in den Himmel oder in die Breite beleuchten, sondern nach unten auf Wege, Plätze, dort wo das Licht benötigt wird.

Und falls nächtliches Licht tatsächlich nötig sein sollte: es wirkungsvoll abschirmen, wie es manche Betriebe, die auch in der Nacht viel Licht brauchen, es schon schaffen. Das schützt nicht nur die Natur vor nächtlichen Helligkeitsstörungen sondern spart zudem wertvolle und teure Energie!

Eine brilliante Abhandlung mit vielen Hintergründen und weiteren Links hat Ulf Fiebig auf seiner Homepage zusammen gestellt. Bei Interesse, auf den Linkbutton klicken. Link zu Ulf Fiebigs Seite 

Kommende Veranstaltungen