Kometen-Treffen in den Zwillingen
Der Komet Tschurjumow-Gerasimenko, um den seit Monaten die Sonde Rosetta kreist und auf dem der Landeroboter Philae gelandet ist, hielt dabei einigermaßen meine Erwartungen. Er ist über 270 Millionen km von uns und von der Sonne noch über 170 Mio km entfernt. Damit ist klar, dass er nicht besonders hell sein kann. Immerhin ließ er sich trotz Vollmond und Morgendämmerung visuell im Teleskop erkennen. Fotografisch zeigt er sogar einen kleinen Schweif mit 90" Länge und einem hellen Kometenkern.
Sein Nachbar im Sternbild der Zwilling, der Komet Machholz ist hingegen sehr flächig und dadurch sehr schwach und war visuell nicht auszumachen. Selbst fotografisch bleibt er ein schwaches Nebelbällchen, das sich kaum vom aufgehellten Himmelshintergrund abhebt. Dabei steht er mit 120 Mio km wesentlich näher an der Sonne, als "Tschuri" und seine Entfernung von der Erde ist 160 Mio km auch geringer.
Auch wenn die Kometen in ihrer Erscheinung nicht gerade das waren, was ich mir erhofft hatte, so ist eine solche Beobachtung von schwachen Himmelsobjekten von Reiz. Ästhetisch zwar nicht so interessant, aber mehr vom wissenschaftlichen Ertrag her, dass die Himmelskörper an dem Ort sind, wo sie hingehören und uns nicht einmal überaschenderweise zu besuchen kommen.