Komet C/2020 F8 (SWAN) und C/2019 Y4 (ATLAS)
Bei zwei Kometen spekulierten schon Astronomen für Mai die Sichtbarkeit mit bloßem Auge. Beide Male wurde aber leider nichts: C/2019 Y4 (ATLAS) zerbrach gleich in mehrere Teile (siehe unten im Bild). Und C/2020 F8 (SWAN) verlor nach seiner Gala-Vorstellung am Südhimmel schnell an Größe und Helligkeit.
So versprach ich mir nicht allzu viel von dem Kometen als er endlich auch bei uns über den Horizont kam für einen Beobachtung. Am Morgen des 17.5. war es so weit: in der anbrechenden Dämmerung stand er 5° hoch für eine kleine Bilderserie. Dummerweise standen leider dort knapp daneben einige Bäume! Doch es ging gerade so drumrum.
Dennoch war das Ergebnis enttäuschend: Nicht heller als 7 mag würde ich ihn schätzen, seine Koma nur wenige Bogenminuten und vom Schweif blieben vielleicht fünf Bogenminuten - statt dem 100-fachen, was man noch Anfang des Monats auf Bildern sahen konnte!
Fasziniert stand ich vor der Beobachtung vor der Sternwarte bei einem ganz anderen Phänomen: die Milchstraße war ungemein deutlich und differenziert von Nordost bis nach Süden am Himmel zu bewundern! Selbst Messier 8 tief im Süden war mit bloßem Auge zu erkennen! Im Hintergrund waren Nachtigallen mit ihrem Gesang zu hören und einige Frösche quakten dazu. Ein überirdischer Friede war zu spüren - und der Komet wurde schon vor seiner Beobachtung zur Nebensache...
Daniel Fischer hat in seinem Live-Blog "Sky-Week Zwei Punkt Null" Fakten und Bilder zu den beiden Kometen zusammen gestellt. Und er machte mir Hoffnung in einer Mail: "Aber nach den zwei Pleiten dann vielleicht im Juli mit Lemmon und NEOWISE ..."
Der Komet C/2019 Y4 (ATLAS) am 11.4.2020: