Sie ist eine Begleitgalaxie unserer Milchstraße, die leider nur von der südlichen Hemisphäre wirklich gut zu beobachten. Sie kann zwar schon auch knapp nördlich des Äquators gesichtet werden, allerdings bleibt sie dann sehr nahe des südlichen Horizontes.

Südafrika, die Abtei Inkamana, war deshalb der richtige Ort sie zu sehen und mit einem kleinen Tele zu fotografieren. Dabei macht ist sie fast so groß, wie eine eine Faust am ausgestreckten Arm. Eine (im wahrsten Sinn des Wortes) Faustformel der Astronomen für Winkelmessungen am Himmel, die etwa 8° entspricht.

Im Bild ist deutlich der mittlere Balken oder auch Bauch der Galaxie zu erkennen. In ihm sind viele ältere und mehr gelbliche Sterne versammelt. An der Peripherie der Galaxie sind zahlreiche auffällige blaue Sternhaufen zu finden. Gleich daneben befinden sich große, rote Gasnebelstrukturen, in denen sich neue Sterne bilden. Der sogenannte 30 Doradus bzw. Tarantula Komplex (im obigen Bild rechts oberhalb des Balkens zu sehen), ist einer der größten davon. Eine frühere Begegnung mit der Milchstraße und mit der Kleinen Magellanschen Wolke hat eine regelrechten Boom von Sternentstehung in der Galaxie ausgelöst.

Die GMC zählt zu den kleineren Galaxien mit etwa zehn Milliarden Sonnenmassen. Die Entfernung der Nachbargalaxie wird mit etwa 160.000 Lichtjahre angegeben. Das ist etwas mehr als der Durchmesser unserer eigenen Galaxie. Befände man sich auf einem Planeten in der Großen Magellanschen Wolke, dann würde unsere Milchstraße den halben Himmel dominieren! Sie ist damit Teil unserer Lokalen Gruppe von Galaxien, aber sicher nicht die kleinste. Im Moment gehen Forscher davon aus, dass die Große Magellansche Wolke noch vor der Andromedagalaxie mit unserer Galaxie verschmelzen wird.

In der Großen Magellansche Wolke wurde bislang der größte aller beobachteten Sterne gefunden. Er soll bis zum 260-fachen der Masse unserer Sonne besitzen! Die Überblendung in der unteren Aufnahme stammt aus einem alten Artikel zur GMC, den ich leider nicht mehr auffinden kann.