Nach langem Warten auf eine Wolkenlücke (es soll hier gar nicht von einer klaren Nacht, einer längeren wolkenfreien Phase oder ähnlichem die Rede sein), konnte der Komet mit dem fast unaussprechlichem Namen auch in der Klostersternwarte festgehalten werden.

Am Abend des 17.10.2024 war der Komet C/2023A3 (Tsunchinshan-Atlas) schon im Programm einer fünften Klasse, die ihren Ankommtag in Münsterschwarzach hatten. Fester Bestandteil ist dabei ein Besuch in der Sternwarte. Und viele Schüler wollten natürlich den Kometen sehen.

Bei der ersten Gruppe, die ab 19 Uhr MESZ in der Sternwarte waren, konnte sich der Kern des Kometen noch am hellen Abendhimmel im Teleskop gerade so vom Hintergrund absetzen. Alle vom gut Dutzend Schüler konnten ihn mit einiger Geduld erhaschen.
Die zweite Gruppe war ca. 20 Minuten später dran und hatte dadurch den Dämmerungsvorteil. Aber die Wolken war unbarmherzig: als die Hälfte der Schülerinnen den unscharfen Komentenkern gesehen hatten, ließen sie sein Licht nicht mehr nach Münsterschwarzach durch - obwohl auf der gegenüberliegenden Ostseite der helle Mond schon am offenen Himmel stand. "Gemein" fanden einige, nicht ganz zu Unrecht.
Als die dritte Gruppe ohne jede Chance auf eine Kometensichtung in der Sternwarte eintraf, wechselte das Objekt: Saturn! Das "wow!", "cool", "oh!", war fast immer zu hören, als der Ringplanet im Okular gesehen wurde. Und dazu noch drei Monde! Super!

Als die Besucher gegangen waren, standen noch immer hartnäckig die Wolken im Westen. Was tun? Die Entscheidung fiel zugunsten der Schmidtkamera und einer Canon 6Da mit 90 mm Objektiv. Minuten um Minuten vergingen, ohne dass etwas anderes als Wolken auf dem Chip  / Bildschirm zu sehen waren. Als nahes Gebüsch, das den Untergang des Kometen ankündigte, schon in das Bildfeld geriet, waren noch immer Wolken vor dem Schweifstern.

Da! Kurz vor Ende einer über 60 minütigen Wartezeit, zeigte sich der Kometenkern! Die Wolken gingen einen schmalen Spalt von ungefähr einem doppelten Monddurchmesser auf und ließen Sterne und Kometen für kurze Zeit erkennen und ablichten. Am Ende waren ganze drei (!) Einzelbelichtugnen für ein Komposit gut brauchbar, auf zwanzig war C/2023A3 (Tsunchinshan-Atlas) zumindest teilweise zu sehen. Eine erhbliche Steigerung der Ausbeute gegenüber vorherigen Abenden!

Sie wurde genutzt für das hier gezeigte Bild des Kometen, das mit einer Schmidt-Kamera bei ca. 300 mm Brennweite entstand. Der Schweif ist ca. 1° lang. Bei guten Bedingungen wäre vielleicht das zehnfache oder mehr auf dem Bild möglich gewesen.