Eine Rosette aus Wasserstoff
Im unscheinbaren Sternbild Einhorn, das östlich des Orions liegt, befindet sich der Rosetten-Nebel. Er ist einer der vielen Sternentstehungsgebiete in der Wintermilchstraße, dessen Ausmaße über mehrere Vollmondurchmesser beträgt. Visuell ist weniger der Nebel zu erkennen, sondern der aus den Wasserstoffwolken entstandene junge Sternhaufen.
Im New Great Cataloge (NGC) der Nebelobjekte hat er gleich mehrere Einträge erhalten, was bei seinen Ausmaßen kein Wunder ist. Im Zentrum ist dabei der Sternhaufen mit NGC 2244, der auch unter NGC 2239 firmiert. Der große Ring um den Sternhaufen enthält verschiedene Verdichtungen. Im Westen gibt es daher NGC 2237 und NGC 2238. Im Osten müsste es die Bezeichnung NGC 2246 sein, die sich aus einem Vergleich der Bilder mit dem NGC-Katalog ergibt.
An der Sternentstehungsregion fasziniert ihr Abwechslungsreichtum: neben den hellen blauen Sternen, die als junger Offener Haufen am einfachsten im Teleskop visuell zu erkennen sind, gibt es in seiner Umgebnung in den Nebelstrukturen zahlreiche Details. Neben den hell leuchtenden Nebelpartien gibt es die typisch dunkel erscheinenden schlauchartigen "Rüssel", die den Beginn der Sternenstehung anzeigen. Dort zieht sich das interstellare Gas zusammen und bildet im Verborgenen die ersten Verdichtungen aus denen innerhalb weniger Millionen Jahre neue Sterne hervor gehen.
Das Bild verdankt seine Entstehung eines Versuches: es sollte ein optisches Bauteil am EDT-Refraktor getestet werden. Dieser Test verlief äußerst positiv, wie das große Bildfeld zeigt. Bei 1080 mm Brennweite ergab sich fast das komplette Feld eines 24 mm x 36 mm messenden Chips einer Kamera als brauchbar. Damit beträgt die Bilddiagonale fast 2°.