Bestätigung eines neu entdeckten Asteroiden
Die provisorische Bezeichnung war „ZTF02Rl“, die sich aus der beobachtenden Gruppe ergab. Es gab weitere Beobachtungen mit einem 270 mm / 2400 mm RC-Spiegel, die die Entdeckung zu bestätigten schienen. Die Daten für den Asteroiden konnten am Abend des 31.1. mit seiner Bahn auf der NEO-Confimation-Seite des Minor-Planet-Centers (unten im Bild) gefunden werden.
Der Refraktor der Astro-Optik-Manufaktur (ASL APO) mit 180 mm Öffnung und 900 mm Brennweite wurde bei mäßiger Durchsicht und Seeing auf den voraus berechneten Ort des Asteroiden ausgerichtet. Da sich „ZTF02Rl" noch immer mit 38“ pro Minute über den Himmel bewegte, wurde für die Belichtung 2xBinning an der G2-8300FW und sechs Sekunden Belichtungszeit gewählt, da sonst der Asteroid zu einer Strichspur verlaufen wäre. Die Auflösung der G2-8300 bei 900 mm ist bei 2xBinning 2,42“ pro Pixel. Streng gerechnet wären nur vier Sekunden Belichtungszeit gewesen, aber eine gewisse Unschärfe war zulässig, wegen des Seeings. Es wurden einige Minuten lang so viele Aufnahmen gemacht, wie die Kamera hergab.
Die Vermessung der Aufnahmen erfolgte mit dem Programm Astrometrica von Herbert Raab (links oben). Bei 16 gestackten Aufnahmen auf die Bewegung des Asteroiden (100 Sekunden Belichtungszeit) war er deutlich zu erkennen. Das Signal / Rauschverhältnis war gut mit über 15, die FWHM betrug leidliche 5,4“. Eine Überprüfung der gemessenen Position erfolgte über das Programm FIND-ORB (rechts). Es errechnet aus den eingegebenen Positionen einen Orbit, die Bahndaten und die Abweichungen von Messungen von der besten berechneten Bahn. Zudem kann mit dem Programm weitere Ephemeriden berechnet werden, die auch den Abstand des Asteroiden von der Erde angeben. Am Morgen des 30.1.2019 waren es nur 1,1 Million km (0,0073 Astronomische Einheiten)! Aber da war der Asteroid noch gar nicht entdeckt!
Im MPEC 2019-C08 (Minor Planet Electronic Circular, nach K74 suchen!) wurde „ZTF02Rl“ als 2019 BD5 oder in anderer Bezeichnung K19B05D bekannt gegeben. Der ASL APO war mit 180 mm Öffnung das vierte Teleskop, das den Asteroiden beobachtet hatte und das kleinste von der Öffnung her. Die Fehler der Messungen blieben deutlich unter einer Bogensekunde.