Am Weihnachtsfest 2021 wurde das James-Web-Space-Telescope (JWST) von Kourou mit einer Ariane 5 - Rakete gestartet. Leider war erst eine Woche später, am Abend des 1. Januar 2022 die Gelegenheit, den Satelliten von der Klostersternwarte aus zu beobachten. Der erste Versuch gelang mit bestem Erfolg!

Da das JWST auf dem Weg zu seinem Einsatzort ist, der immer in der Nachtzeit von der Erde aus zu beobachten ist, wird das Weltraumteleskop auch immer mit einer entsprechenden Ausrüstung zu beobachten sein. Der sogenannte Lagrangepunkt 2, an dem sich die Schwerkraft von Sonne und Erde aufheben, liegt in einer Linie von Sonne und Erde, sodass zwischen dem JWST und der Sonne die Erde zu liegen kommt. Allerdings wird das Teleskop nicht im Erdschatten sein, da es sonst keine Energie mehr über seine Solarzellen erzeugen kann.

Es wird sich auf einer fast kreisförmigen, stabilen Bahn bewegen und nur ab und zu Korrekturen vornehmen müssen. Dafür braucht es Treibstoff, der innerhalb geschätzter 10-15 Jahre aufgebraucht sein wird. Das ist nach jetzigem Stand der limitierende Faktor für das Teleskop, da es nicht mehr optimal im Weltall ausgerichtet werden kann.

Derzeit ist das JWST im Sternbild Orion zu finden. Die Aufnahmen wurden an einem 30 cm Teleskop gemacht und 30 Sekunden belichtet. Die Helligkeit betrug 13,9 mag, was in etwa der Helligkeit von Pluto entspricht. Mit bloßem Auge ist da nichts zu sehen, aber visuell an einem mittleren Teleskop ab 20 cm Öffnung und guten, dunklen Himmel vorausgesetzt, müsste das JWST zu sehen sein.